Für einen Einsatz in der belgischen Hafenstadt Oostende wurde jetzt von dem niederländischen Schlepper VIKING die Wohnbarge vom Bremerhavener Überseehafen in Richtung Ärmelkanal überführt. In Oostende sollen Mitarbeiter der Offshore-Industrie in der Wohnbarge untergebracht werden. Der 30,8 Meter lange Schlepper VIKING der niederländischen
Reederei Landfall Marine Contractors BV, erbaut 2008 auf der Scheepswerft Gebr. Kooimann in Zwundrecht, ist mit zwei Mitsubishi-Dieselmotoren mit einer Leistung von 4.476 kW ausgestattet, der Pfahlzug des Propellerschleppers beträgt 67,8 Tonnen.Seit Ende September 2019 schon lag die Wohnbarge am Schuppen F/G, für die Unterbringung von Mitarbeitern der Meyer Werft und ihrer Zulieferbetriebe. Zuletzt genutzt wurde das schwimmende Hotel bei der Ausrüstung des vorletzten Neubaus der Meyer Werft, der NORWEGIAN ENCORE im Herbst 2019. Ursprünglich war auch jetzt wieder eine Unterbringung von Mitarbeitern der emsländischen Werft, die an dem Neubau IONA für P&O Cruises beteiligt sind, darin vorgesehen. Doch durch die Corona-Pandemie ist nun alles anders. Durch die Kontaktbeschränkung und Abstandseinhaltung sowie der verminderten Anzahl von Beschäftigten an Bord der IONA ist die Vorhaltung der Wohnbarge somit derzeit nicht notwendig.
Die dem niederländischen Unternehmen Chevalier Floatels gehörende KALMAR verfügt über insgesamt 220 Kabinen auf drei Decks, größtenteils mit eigener Nasszelle, eine Restauration und Aufenthaltsräumen. Die 94 Meter lange und 26,2 Meter breite Wohnbarge wurde 1993 von der Neptun Industrie in Rostock gebaut. Sie wurde zunächst als schwimmende Unterkunft „Floatel Kalmar“ mit einer Kapazität für 472 Personen für Grizzly Shipping fertiggestellt. Am 28. Februar 1995 wurde die Barge von der britischen Reederei Bibby erworben. Umbenannt in „Bibby Kalmar“ diente sie anschließend unter anderem als Flüchtlingsunterkunft auch in Hamburg. In den vergangenen Jahren wurde die Wohnbarge mehrfach umgebaut und kam inzwischen bei verschiedenen Werften in Nordeuropa als schwimmende Unterkunft zum Einsatz.
Seit einigen Jahren bietet Chevalier Floatels, neben drei, antriebslosen Wohnbarges unter anderen auch die beiden ehemaligen schwedischen Passagier-Fährschiffe DP GEZINA und DP GALYNA als schwimmende Hotels und Zubringerschiffe zu Offshore-Windkraftanlagen an. Die beiden mehrfach umgebauten und auf 70 Meter verlängerten Schwesterschiffe verfügen dabei über eine integrierte Ampelmann-Gangway, die einen einfachen Übergang der Techniker direkt vom Hotelschiff auf die Offshore-Anlage, ohne den Einsatz eines Crew-Transfer-Vessel (CTV), ermöglicht. Die installierte Ampelman-Gangway kann an bis zu 23,5 Meter hohen Anlandungspunkten an den Offshore-Anlagen und bis zu einer Wellenhöhe von 3,20 Meter eingesetzt werden.
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