Viele Familien an Bord - Besichtigungen der Havenwelten stehen auf dem Programm
Auf der einwöchigen Reise Northern European City Escape der britischen Reederei P&O Cruises stand noch bis vor einigen Tagen als erster Anlaufhafen Hamburg drin. Doch in der letzten Woche wurde das Routing der „Iona“ geändert und die Reederei wählte stattdessen Bremerhaven als deutschen Transithafen dieser Reise. Über den Grund wurde in den vergangenen Tagen viel spekuliert, und bis jetzt gibt es hierzu keine eindeutige Erklärung, auch nicht von der Reederei. Die begründet es mit Problemen bei der Hafeninfrastruktur in Hamburg, doch dort ist man über diese Aussage sehr verwundert. Schließlich wurde das 344,5 Meter lange Kreuzfahrtschiff in der Vergangenheit schon mehrfach am Kreuzfahrtterminal Steinwerder abgefertigt. Auch die Bergung eines gesunkenen Binnenschiffes kann für den Wechsel des Anlaufhafens nicht verantwortlich sein, da dies in einem ganz anderen Hafenareal in Hamburg erfolgt. Auch stellt das Wetter aufgrund von Sturmwarnungen gibt es keine Einschränkungen zur Erreichbarkeit des Hafens dar. Gegenüber dem Radiosender NDR bedauert Simone Maraschi, Geschäftsführer vom Cruise Gate Hamburg die Absage des Schiffes in Hamburg, kennt die näheren Gründe aber genau so wenig.
Durch den kurzfristigen Wechsel nach Bremerhaven musste hier vom Columbus Cruise Center (CCCB) in Bremerhaven kurzfristig ein Ausflugsprogramm für die über 5.800 Passagiere des Flaggschiffes der britischen Reederei auf die Bein gestellt werden. „Zwischen 30 und 40 Reisebusse wurden organisiert“, so Andrea Kamjunke, Prokuristin beim CCCB „aber mit unseren langjährigen verlässlichen Partnern stellte das kein Problem dar. Auffällig viele junge Leute sind auf dieser Reise mit an Bord, schließlich sind Frühjahrsferien in England.
Gegen 7.30 Uhr am Montagmorgen legte die „Iona“ ohne Schlepperhilfe an der Columbuskaje an und schon kurz nach 8.00 Uhr gingen die ersten Gäste über die neuen Passagierbrücken von Bord. Neben geführten Touren nach Bremen oder Hamburg, die von der Reederei organisiert wurden, nutzen viele Gäste aber auch die Möglichkeit individuell von Bord zu gehen. Reichlich Informationen zur Stadt Bremerhaven verteilten dabei Edith Fischer und Birgit Pohl von der Erlebnis Bremerhaven an einem Stand direkt im Terminal. Viele Gäste, zum Teil mit Kleinkindern und Kinderwagen, machten sich dann zum Teil auch zu Fuß von der Columbusinsel über den Lohmanndeich in Richtung Innenstadt. Auch Familie Wollridte aus dem Raum Dorsteth, die zusammen mit den beiden Töchtern und Eltern die Reise gebucht haben, wollen die Stadt auf eigene Faus entdecken. „Wir schauen uns die City an und dann gehen wir vermutlich noch ins Klimahaus“ erklärte Frau Woldridte. Auch das junge Ehepaar Vlad geht mit dem 6-jährigen Sohn Lucas auf individuelle Entdeckungstour. „Zunächst fahren wir in die Innenstadt, dann fahren wir noch mit dem Zug nach Bremen“ so die Idee der Familie. Zeit genug ist bei diesem Aufenthalt vorhanden, denn erst am Dienstag morgen gegen 9.30 Uhr soll die „Iona“ Bremerhaven wieder verlassen. Nächster Anlaufhafen ist dann Rotterdam.
Ob die „Iona“ auf der nächsten Reise in Richtung Deutschland Anfang April wieder nach Bremerhaven kommen wird oder doch wieder planmäßig nach Hamburg geht, darüber liegen beim Columbus Cruise Center derzeit keine Informationen vor, so Andrea Kamjunke.
Dabei ist das Kreuzfahrtschiff in Bremerhaven nicht unbekannt. Zum Beginn der Pandemie ab März 2020 wurde das LNG-Schiff mit einer Bruttoraumzahl von 184.700 BRZ über mehrere Monate für die Meyer Werft an der Columbuskaje ausgerüstet. Erst im Oktober des Jahres konnte die „Iona dann an die britische Reederei P&O Cruises, ein Unternehmen des amerikanischen Kreuzfahrtkonzerns Carnival Corp., abgeliefert werden. Dabei handelt es sich nicht nur um das 50. Kreuzfahrtschiff der Meyer Werft, sondern war bei der Ablieferung auch das bislang größte des Papenburger Werftunternehmens. Dabei war die „Iona“ das erste von zwei neuen Schiffen aus der so genannten Helios-Klasse für die Marke P&O Cruises, das baugleiche Schwesterschiff „Arvia“ wurde Ende 2022 an der Bremerhavener Columbuskaje abgeliefert.
Die „Iona“ bietet Platz für 5.200 Passagiere (bei 2er-Belegung) auf den 20 Decks in 1793 Außenkabinen (inkl. Suiten) und 820 Innenkabinen. 15 Restaurants, darunter acht Spezialitätenrestaurants und vier Swimmingpools erwarten die Gäste. Architektonisches Highlight ist die rund 970 Quadratmeter große Glaskuppel SkyDome. Die Kuppel wiegt 105 Tonnen und besteht aus 340 dreieckigen Gläsern.
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