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AutorenbildChristian Eckardt

Weltgrößter und umweltfreundlichster Autofrachter erstmals in Bremerhaven

Aktualisiert: 25. Okt.



Typschiff „Höegh Aurora“ kann bis zu 9.100 Fahrzeuge laden

 

Das neue Flaggschiff der norwegischen Reederei Höegh Autoliners, die 200 Meter lange und 38 Meter breit „Höegh Aurora“ (IMO 9962677) machte im Rahmen ihrer Jungfern- und Vorstellungsfahrt in Nordeuropa am Mittwoch von Hamburg kommend auch am Bremerhavener BLG-Autoterminal im Osthafen fest. Dort wurden nach Angaben eines BLG-Unternehmenssprechers rund 50 Fahrzeuge gelöscht und für die Rückreise nach Südafrika und Australien 2.300 Exportfahrzeuge geladen.

 

Damit ist der neue und aktuell weltweit größte „Pure Car and Truck Carrier (PCTC) mit einer Kapazität für 9.100 Fahrzeuge aber noch längst nicht ausgelastet. Gebaut wurde der Autotransporter der Superlative auf der Werft China Merchants Heavy Industry´s (CMHI) in Jiangsu, die bis 2027 noch elf weitere Schwesterschiffe abliefern wird.

 

Dabei gehören die Transporter der „Aurora-Klasse“ nach Reedereidarstellung zu den umweltfreundlichsten Car-Carriern weltweit und haben als erste Schiffe in diesem Segment das DNV-Zertifikat „Ammonia-ready“ erhalten. Diese neue Schiffsklasse, deren Motoren für die Nutzung von alternativen Treibstoffen wie Flüssigerdgas (LNG) und später dann auch Ammoniak vorgesehen sind, sollen einen wirk- und messbaren Beitrag zur Senkung der klimaschädlichen Abgase leisten. Denn die Reederei hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2040 mit ihrer Flotte klimaneutral die Meere zu befahren. Schon ab 2027, so die Einschätzung der Reederei, könnte das erste Schiff dieser neuen Serie mit kohlenstofffreien Ammoniak betrieben werden. Hierzu hatte man sich schon rechtzeitig den Zugang zu den Ammoniak-Zweitaktmotoren von MAN für den Einbau in die Schiffe gesichert.

 

Durch die Mitgliedschaft in der First Movers Coalition hat sich die Reederei verpflichtet, bis 2030 mindestens 5 Prozent ihrer Hochseeschiffe mit grünem Ammoniak zu betreiben. Höegh Autoliners geht davon aus, dass es zu diesem Zeitpunkt mindestens 100 000 t des Kraftstoffs verbrauchen wird. Zu diesem Zweck arbeitet das Unternehmen mit mehreren Ammoniakherstellern zusammen, darunter Yara Clean Ammonia, Norwegian North Ammonia und Sumitomo Corporation.

 

Die neuen, unter norwegischer Flagge fahrenden Auto-Transporter dieser Klasse sind von Anfang an auch für den Bezug von Landstrom in den Seehäfen technisch vorgerüstet, wenn dieser dann auch zur Verfügung steht.  Auch hat die Reederei gemeinsam mit der Werft und der Klassifikationsgesellschaft DNV das Thema E-Auto-Transport in die Konstruktion mit einfließen lassen.  Mit ihren verstärkten Decks und verbesserten internen Rampensystemen werden die Schiffe in der Lage sein, auf allen 14 Decks Elektrofahrzeuge zu transportieren - und bieten gleichzeitig mehr Flexibilität für schwerere Projektladung. Weiterhin wurden auf dem Oberdeck des Schiffes unter anderem 1500 Quadratmeter Solarmodule installiert, wodurch die Stromerzeugung mittels Generatoren um 30 bis 35 Prozent gesenkt werde, so die Reederei.

 

Bis zur ersten Hälfte des Jahres 2027 sollen alle sechs Monate die weiteren Schiffe der Aurora-Klasse abgeliefert werden, darüber hält die Reederei Optionen für vier weitere Schiffe. Den Status der weltgrößten Autotransporter wird Höegh Autoliners aber in ein paar Jahren an die norwegische Reederei Wallenius Wilhelmsen abtreten, denn die auf der Jinling-Werft im Bau befindlichen Neubauten der so genannten „Shaper Class“ die ab der zweiten Jahreshälfte 2026 in Fahrt kommen sollen werden über eine Kapazität für 9.300 Fahrzeuge verfügen. Kürzlich kündigte das Unternehmen noch an, dass ab Ende 2027 dann noch eine vergrößerte Version in Fahrt kommen wird, mit einer Kapazität für 11.700 Standardfahrzeuge.

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