Norwegische Reederei schickt gleich drei Expeditionskreuzfahrtschiffe im März zur Bredo
Am Freitagmorgen (3.3.) traf im Fischereihafen das Expedtionskreuzfahrtschiff „Spitsbergen“ ein und machte längsseits des Schwimmdocks 4 von Bredo Dry Docks fest. Für rund zwei Wochen bleibt dieser Cruiser nach Abschluss der diesjährigen Antarktis-Saison in Bremerhaven. Doch an dem Schiff stehen vor dem nächsten Einsatz in Nordeuropa keine Werftarbeiten an, sondern es dient als Hotelschiff, wie Bredo-Geschäftsführer Dirk Harms auf Anfrage mitteilte. Gleich drei Expeditionskreuzfahrtschiffe des langjährigen Kunden Hurtigruten Expeditions nehmen im Laufe des März Kurs auf die Bredo Werft im Fischereihafen, wie Harms erläuterte.
Für die anstehenden Umbauarbeiten an Bord der 2003 erbauten „Maud“ dient die „Spitsbergen“ zumindest für zwei Wochen als Hotelschiff für die Crew aber auch Monteure. Denn bei der „Maud“ erfolgen bis kurz vor Ostern neben schiffbaulichen Arbeiten durch die Mitarbeiter von Bredo Dry Docks auch umfangreiche Innenausbauarbeiten, die aber nicht von der Bremerhavener Reparaturwerft, sondern von einem Subcontractor, der von der Reederei direkt beschäftigt wird. Somit werden die Crew der „Maud“, aber auch die Mitarbeiter der Fremdfirmen zumindest bis zum 18. März ihr Quartier auf der „Spitsbergen“ beziehen. Da die „Spitsbergen“ aber dann Kurs auf die schottische Hafenstadt Glasgow für den ersten Einsatz in Nordeuropa nehmen muss, wird ab dem 18. März die „Otto Sverdrup“, ein weiteres Expeditionskreuzfahrtschiff von Hurtigruten, zumindest zeitweise als Hotelschiff dienen. Weiterhin stehen auch an der „Otto Sverdrup“ für drei Wochen reguläre Wartungs- und Dockarbeiten an, wie Harms erklärte.
Alle drei Expeditionskreuzfahrtschiffe sind schon fast Dauergäste bei Bredo. So war die „Maud“ nicht nur 2021 auch schon vor ein paar Jahre zuvor unter dem bisherigen Namen „Midnatsol“ im Fischereihafen für reguläre Wartungsarbeiten. Die 135,75 Meter lange „Maud“ (16.151 BRZ) wurde nach der letzten Modernisierung vor zwei Jahren Winter auf der norwegischen Kleven Werft, nach dem berühmtesten Polarschiff aller Zeiten benannt, der „Maud“ von dem norwegischen Polarforscher Roald Amundsen von 1917. Die ursprüngliche "Maud" erhielt ihren Namen von der ersten Königin Norwegens. Sie hatte außerdem ihren Namensvetter in Hurtigrutens Flaggschiff von 1925, „DS Dronning Maud“.
Aufgrund der neuer Vertragsbedingungen für die traditionelle Postschiffsroute entlang der norwegischen Westküste und dem Einsatz von vier neuen Schiffen des Mitbewerbers Havila Kystruten, gehörte die „Midnatsol“ zu den vier Schiffen, die schon vor zwei Jahren von Hurtigruten auf der Postschiffsroute abgezogen wurden und somit zum reinen Expeditionsschiff für das Tochterunternehmen Hurtigruten Expeditions umgebaut wurde. Die heutige „Maud“ verfügt neben der Eisklasse 1C auch über hochmoderne Technologien an Bord, die das Schiff geradezu prädestiniert für Fahrten in norwegischen und britischen Gewässern macht. Im Rahmen der Modernisierung auf der Kleven-Werft erhielt das Schiff unter anderem auch einen Landstromanschluss.
Dabei verkehrt die „Maud“, im Gegensatz zur „Otto Sverdrup“, die hauptsächlich für den deutschen Reisemarkt vom Start-Zielhafen Hamburg aus eingesetzt wird, vom britischen Hafen Dover aus mit maximal 532 vornehmlich britischen Gästen auf 15-Nächte-Reisen in Richtung Nordnorwegen verkehren.
Das Expeditionskreuzfahrtschiff „Spitsbergen“ lag schon im letzten Winter über eine längere Zeit in Bremerhaven. Die 97,53 Meter lange „Spitsbergen“, benannt nach der größten Insel des Svalbard-Archipels in Norwegen, ist mit einer Bruttoraumzahl von 7.025 BRZ vermessen. Sie wurde 2009 auf der portugiesischen Werft Viana do Castelo als Fährschiff „Atlantida“ erbaut. Doch der Auftraggeber Atlanticoline verweigerte seinerzeit die Abnahme, da die Vertragsgeschwindigkeit von 19 Knoten für den geplanten Fährdienst zu den Azoren nicht erreicht wurde. Anschließend lag das Schiff in Lissabon auf. Nach dem Ankauf durch Hurtigruten im Frühjahr 2015 wurde es zunächst auf den vorläufigen Namen „Norway Explorer“ umgetauft. Vor dem Einsatz in den polaren Gewässern erfolgten dann auf der schwedischen Werft Oresund Drydocks in Landskrona Umbauarbeiten, bei dem die Kabinen, Suiten und öffentlichen Bereiche modernisiert wurden. Nach dem Umbau kann die „Spitsbergen“ nun bis zu 243 Gäste aufnehmen. Lt. aktuellem Fahrplan der Reederei startet das Schiff am 23.03.23 in Glasgow eine 11-tägige Reise in die Irische See.
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