Foto NWL
Die Norddeutsche Wasserweg Logistik (NWL) und der Wirtschaftsverband Weser arbeiten an der Entwicklung einer regelmäßigen Container-Binnenschiffsroute zwischen Hamburg und Bremen/Bremerhaven, über die große Mengen an Tonnage abgewickelt werden können. Als ersten Schritt haben die beiden Partner einen Leitfaden für einen nachhaltigen und effizienten Containerverkehr in der Region erarbeitet sowie die Vorteile für potenzielle Kunden formuliert.
„Wer den Hamburger Hafen kennt, weiß, wie schwierig es ist, einen Slot für die Lkw-Abfertigung zu bekommen. Um den Kunden eine gute Alternative zu bieten, wollen wir mehr Container oder auch Stückgut in Bremerhaven umschlagen, da hier noch Kapazitäten frei sind“, sagt Tim Böttcher, Geschäftsführer der NWL Norddeutsche Wasserwege Logistik. Auf der neuen Containerroute zwischen Hamburg und Bremen / Bremerhaven wird künftig das 86 Meter lange und 9,60 Meter breite Binnenschiff „Hyperion“ mit einer Kapazität von 1.330 Tonnen eingesetzt, dass derzeit die Strecke von Fallersleben nach Bremerhaven bedient. Dieses kann pro Fahrt deutlich mehr Container laden als ein Lkw auf der gleichen Strecke von Hamburg nach Bremerhaven. Unternehmen, die auf die Schiffslösung umsteigen, entlasten somit die Straßen und den Verkehr zwischen den Logistikknotenpunkten. Zudem ist die Lärmbelästigung durch die Binnenschifffahrt deutlich geringer als beim Güterverkehr auf Straße und Schiene.
Vor allem sperrige oder schwere Güter wie Windkraftanlagen oder Maschinenteile lassen sich hervorragend mit dem Binnenschiff transportieren, da für solche Transporte auf dem Wasserweg keine gesonderten Genehmigungen erforderlich sind. Dadurch können Unternehmen ihre Schwerguttransporte deutlich schneller und kurzfristiger abwickeln. Zudem ist der Transport von Gütern und Containern per Schiff mit geringeren Umweltbelastungen pro Tonnage verbunden als der Transport per Lkw.
Die neu entwickelte Containerroute bietet somit deutliche Umweltvorteile teilt der Wirtschaftsverband Weser e.V nun mit. Aufgrund der langen Strecke steigen jedoch die Kosten pro TEU an und die Transportzeit verlängert sich entsprechend. „Im Kosten-Nutzen-Vergleich muss der Kunde diese wirtschaftlichen Faktoren in Kauf nehmen, um einen umweltfreundlicheren Transport zu erhalten. Wir sind jedoch der Meinung, dass die zukünftigen Umweltvorteile dieser Containerroute die Anfangsinvestitionen rechtfertigen“, erklärt Tim Böttcher.
Durch die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsverband Weser und Partnern wie Rhenus und Contargo kann die NWL das Potenzial der neuen Route voll ausschöpfen und ihre Transporte auf dem Wasserweg optimieren: Während der Weserbund die Kommunikation mit seinen Mitgliedern, die größtenteils an der Strecke ansässig sind, übernimmt, bringt die NWL ihr praktisches Know-how bei der Umsetzung des Projekts ein. Nach den derzeitigen Planungen könnte der Regelverkehr mit festen Abfahrten schon im nächsten Jahr starten.
Die NWL Norddeutsche Wasserweg Logistik GmbH wurde 1993 gegründet und gehört zu 100% der Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG mit Sitz in Duisburg. Die NWL verbindet dabei den wasserseitig den Güter- und Containertransport per Binnenschiff zwischen Bremerhaven, Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam und diversen anderen Binnenhäfen in Norddeutschland. Schon jetzt transportier die NWL regelmäßig Güter auf der Elbe, dem Mittellandkanal und der Weser Güter. Im Verkehr zwischen Hamburg und Bremerhaven verkehrt die NWL mit verschiedenen Schiffsgrößen zwischen 54 und 60 TEU in zwei Lagen.
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