Einsatz nach Helgoland und Borkum noch in diesem Jahr geplant
Nach mehreren Monaten Wartezeit konnte nun in Singapur der neue Passagier-Katamaran „Nordlicht II“ der Emder Reederei AG „EMS“ erfolgreich verladen werden. Mit eigenem Ladegeschirr übernahm das 151 Meter lange Schwergutschiff „Paula“ der Reederei SAL Heavy Lift GmbH den 46,8 Meter langen Katamaran, der auf der Penguin-Werft in Indonesien erbaut wurde. Noch in diesem Jahr soll dann der Neubau dann im Heimathafen Emden begrüßt werden, dann stehen auch noch erste Einsätze von Emden nach Borkum und auch von Cuxhaven und Helgoland an.
Fotos AG "Ems"
Der Katamaran wurde in Batam / Indonesien gebaut und anschließend zur Endausrüstung und für Testfahrten nach Singapur überführt. Für die Penguin-Werft ist es ein Vorzeige-Objekt, da es nicht nur durch Form und Technik, sondern insbesondere auch durch eine exklusive Ausstattung überzeugt. Viele der verbauten Materialien sind Zulieferungen aus Europa bzw. Deutschland, wie etwa die beiden MAN-Motoren des Typs 175 D mit einer Leistung von jeweils 2.960 kW. Angetrieben wird die „Nordlicht II“ von zwei Waterjets. Mit einer Geschwindigkeit von 34 Knoten wird der Katamaran dann nur gut eine Stunde Fahrzeit von Cuxhaven nach Helgoland benötigen. Und wenn die See doch mal ein wenig unruhig wird, sorgt ein effektives Motion-Damp-System für die Wellenstabilisation, teilte die Reederei jetzt mit.
An Bord stehen auf zwei Decks in drei Salonbereichen insgesamt 450 Sitzplätze zur Verfügung, die mit sehr komfortablen Sitzen der Firma West Meham ausgestattet sind. Auf dem Hauptdeck befinden sich 243 Sitzplätze der „Comfort Class“ und auf dem Oberdeck stehen in der „Captains Class“ 207 Plätze, davon 96 an Tischen zur Verfügung. Hier soll künftig Service am Platz geboten werden, aber auch für alle anderen Bereiche sind gastronomische Leistungen erhältlich. Weiterhin befinden sich zusätzlich 54 Sitze und Tische auf dem freien Sonnendeck.
Der Katamaran wurde nach erfolgreichen Probefahrten im Mai dann am 3. Juni in Singapur an die AG „Ems“ übergeben. Trotz der widrigen Bedingungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wurde der bauliche Zeitplan vollständig eingehalten und das Schiff konnte im Deutschen Schiffsregister eingetragen werden. Doch verzögerte sich die mehrfach geplante Überführung des neuen High-Tech-Katamarans „Nordlicht II“, durch Ausfälle von geeigneten Transportschiffen, immer wieder, so dass der Katamaran nicht mehr zur Sommersaison 2021 eingesetzt werden konnte.
Hintergrund für die Verzögerung ist die aktuelle Lage im Transportsektor aus Fernost. Denn Pandemiebedingt haben Häfen ihre Be- und Entladekapazitäten teils auf 50% gedrosselt, so dass Anschlussverträge nicht eingehalten werden können. Hiervon war auch das vertraglich gesicherte Transportschiff betroffen. Alternativ wurde von der AG „Ems“ auch eine mögliche Überführung miteigener Kraft auf eigenem Kiel als Plan B geprüft. Nun endlich konnte mit der „Paula“ das geeignete Schwergutschiff den Katamaran „Nordlicht II“ übernehmen. Seit dem 22. Oktober befindet sich das Schiff nun auf dem Weg in Richtung Europa und soll Anfang November den Suez-Kanal passieren, so dass eine Ankunft in Emden um den 20. November möglich ist.
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