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Überführung auf dem Delaware River nun auf Dienstag 18. Februar verschoben
Später ist eine Versenkung als Taucherparadies vor Florida geplant
In den vergangenen Wochen war es etwas ruhig geworden um den historischen amerikanischen Ozeandampfer „United States“, dem bis heute schnellsten Passagierschiff der Welt. Dieser soll bald im Meer vor Florida, rund 32 Kilometer von der Küste entfernt in etwa 55 Meter Tiefe, als Taucherparadies versenkt werden.
Doch zunächst muss das Schiff seinen seit fast 30 Jahren dauerhaften Liegeplatz in Philadelphia am Pier 82 verlassen und das gestaltete sich zuletzt nicht immer ganz einfach, fehlte es doch immer wieder an entsprechenden Genehmigungen aber auch Stabilitätsberechnungen, dass der alte Ozeanliner in dem aktuellen Zustand überhaupt verschleppt werden kann.
Doch in der vergangenen Woche war es dann endlich soweit, die Küstenwache erteilte dem neuen Eigener von Okaloosa County die Genehmigung das Schiff vom aktuellen Ankerplatz in Philadelphia zum vorläufigen Liegeplatz nach Mobile, Alabama, zu verholen.
Am vergangenem Freitag (14.2.) begann dann die erste Phase für den geplanten Umzug, so dass das Schiff zunächst mit Schlepperhilfe auf die gegenüberliegende Seite an Pier 80 verholt wurde. Damit war das Schiff erstmals seit fast 30 Jahren wieder in Bewegung. Nun folgt zum Anfang dieser Woche der nächste und komplexe Vorgang, der mittlerweile aufgrund einer Windwarnung um einen Tag verschoben wurde.
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Nach derzeitigem Stand werden mehrere Schlepper die „United States“ bei ablaufendem Wasser am Dienstag, Ortszeit 12.00 Uhr in den Delaware River manövrieren um dann das Schiff bei absoluten Niedrigwasser flussabwärts unter verschiedenen Autobahnbrücken hindurch zu schleppen, darunter sind die Walt Whitman Bridge (I-76), die Commodore Barry Bridge (U.S. 322) und die Delaware Memorial Bridge (I-295), wobei die Delaware River Port Authority (DRPA) die Brückensperrungen koordiniert. Kurzfristige, wetterbedingte Verschiebungen sind weiterhin möglich.
Während der dann anschließenden zweiwöchigen Überführungsschleppfahrt der „United States“ entlang der US-Ostküste werden die Schleppunternehmer eine Echtzeit-Routenplanung nutzen, die den Kurs des Schiffes alle sechs Stunden an das Wetter und die Strömungen anpasst. Die Reise kann dann auch online unter www.destinfwb.com/explore/eco-tourism/ssus nachverfolgt werden.
Nach einem Gerichtsurteil musste der ehemalige Eigentümer, die gemeinnützige Organisation SS United States Conservancy im vergangen Spätsommer 2024 eine schnelle Lösung für einen neuen Liegeplatz für das Schiff finden. Nur drei Monate hatte die Organisation Zeit eine geeignete Lösung zum Erhalt des Schiffes zu finden.
Da sich aufgrund des Zeitdrucks kein geeignetes Konzept und auch Investor zum Erhalt des Schiffes finden konnte, blieben zuletzt nur noch zwei Möglichkeiten für den 1952 erbauten Ozeandampfer: Entweder die Verschrottung oder die Versenkung im Meer als künstliches Riff vor der Küste von Florida im Golf von Mexiko. Nachdem am 12. Oktober die Eigentumsrechte von der gemeinnützigen Organisation SS United States Conservancy an das Okaloosa County in Florida übertragen wurde, sollte das Schiff so schnell wie möglich den bisherigen Liegeplatz Pier 82 in Philadelphia verlassen.
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Zunächst soll das Schiff in eine Werft in Mobile in Alabama geschleppt werden, wo letzte Vorbereitungen für das gezielte Versenken getroffen werden. Ursprünglich sollte der Umzug mit Schlepperhilfe schon Mitte November 2024 stattfinden, aber dann verzögerte das Wetter im Golf von Mexiko die Abfahrt. Da das Schiff über den vom Gericht festgesetzten Termin vom 12. Dezember 2024 noch immer am Pier 82 in Philadelphia liegt, musste der Eigner nicht nur weiterhin eine tägliche Liegeplatzgebühr von 3.400 Dollar zahlen, sondern vermutlich auch noch eine Vertragsstrafe in Höhe von 100.000 US-Dollar, an den Vermieter des Liegeplatzes, der Penn Warehousing.
Bis heute ist die „United States“ Trägerin des legendären Blauen Bandes, für die noch schnellste Atlantiküberquerung eines Passagierschiffes. Auf der Jungfernreise im Juli 1952 überquerte das Schiff mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 34,51 Knoten, rund 60 km/h, in 3 Tagen, 10 Stunden und 40 Minuten den Atlantik zwischen New York und Southampton, kein ein Passagierschiff ist bisher so schnell über den Nordatlantik gerast. Dabei hatte der Kapitän Harry Manning nicht mal die volle Turbinenleistung der vier Westinghouse-Dampfturbinen von 240 000 PS genutzt. Die wahre Höchstgeschwindigkeit sollte bei rund 40 Knoten liegen, blieb aber, wie so manch anderes an diesem Schiff, geheim. Wenn das Schiff „full speed“ über den Atlantik rauschte, konnten es die Passagiere bei dem starken Fahrwind draußen an Deck kaum aushalten, an ein entspanntes Sonnenbad im Liegestuhl war nicht dran zu denken, es war eben schnelles Transportmittel und kein Kreuzfahrtschiff.
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