Der jüngste und mittlerweile 54. Kreuzfahrtneubau der Papenburger Meyer Werft, die „Disney Wish“ wird am heutigen 9. Juni an der Columbuskaje in Bremerhaven offiziell an die US-amerikanische Disney Cruise Line übergeben. Nach Abschluss der umfangreichen Ausrüstungsarbeiten in den vergangenen Wochen im niederländischen Eemshaven traf der Neubau morgens gegen 5.00 Uhr am Südende der Pier ein. Durch den aktuellen Neubau der Columbuskaje und dem schon laufenden Kreuzfahrtbetrieb am Columbus Cruise Center (CCCB) stehen derzeit in der Seestadt nur eingeschränkt Liegeplätze zur Verfügung, so dass die Ausrüstung diesmal in Eemshaven erfolgen musste.
Übergabe an Bord der "Disney Wish" mit Kapitänin Minnie
von links nach rechts: Kapitän Marco Nogara, Disney Cruise Line Präsident Thomas Mazloum, Werftchef Jan Meyer und Werftkapitän Wolfgang Thos
Foto Meyer Werft
Auch der Aufenthalt in Bremerhaven ist nur recht kurz. Neben der offiziellen Übergabe und dem Flaggenwechsel am Signalmast steigen rund 600 Gäste der Reederei in der Seestadt am Vormittag zu. Geplant war, dass das Schiff am frühen Nachmittag die Stadt wieder verlässt. Doch da zwei Busse mit internationalen Gästen aus Hamburg nicht rechtzeitig eintraf, konnte das Schiff erst gegen 19.30 Uhr die Stadt verlassen.
Die „Disney Wish“ wird am 20. Juni in Port Canaveral in Florida erwartet, wo dann der Großteil der Crew aus dem Hotelbereich zusteigt. Auf der Atlantik-Überführungsfahrt wird nur ein Zwischenstopp in Ponta Delgada auf den Azoren eingelegt.
Die 341 Meter lange und 39 Meter breite "Disney Wish" (144.000 BRZ) wird mit Flüssigerdgas LNG betrieben. Es ist das dritte Kreuzfahrtschiff der Meyer Werft für Disney Cruise Line. Die Reederei erhält noch zwei weitere, derzeit namenlose, Kreuzfahrtschiffe aus der Triton-Klasse von der Werft, die 2024 und 2025 abgeliefert werden. Nach Abschluss der am 14. Juli startenden Jungfernfahrt wird die „Disney Wish“ dann regelmäßig von Port Canaveral Drei- und Vier-Nächte-Routen nach Nassau auf den Bahamas und zu Disney‘s Privatinsel Castaway Cay unternehmen. Port Canaveral ist übrigens der einzige US-Osthafen, in dem eine LNG-Bebunkerung von Schiffen derzeit möglich ist, so dass dieser auch Basishafen für das aktuell größte und LNG betriebene Kreuzfahrtschiff von Carnival Cruises Line, der „Mardi Gras“ ist.
Reisespaß mit Mickey, Starwars und Co.
An Bord der „Disney Wish“ erwarten nach den Auskünften der Reederei kleine und große Kreuzfahrtfahrer Spaß und Erholung. In 1.250 Kabinen und Suiten können bis zu etwa 4.000 Passagiere gleichzeitig auf dem Schiff Urlaub mit Mickey und Co. machen. Bis zu 1.555 internationale Crewmitglieder sorgen sich um die Gäste. Für den klassischen Schiffsreise-Look sorgen ein dunkelblauer Rumpf und rote Schornsteine – ansonsten ist die „Disney Wish“ eher kein klassisches Kreuzfahrtschiff, sondern spricht hauptsächlich Familien an und bietet hierfür jede Menge Unterhaltung. Zu den Highlights gehört die 230 Meter lange multimediale Wasserrutsche „Aqua Mouse“. Die Fahrt wird dank Lautsprechern und Videodisplays besonders aufregend. Dazu gibt es auf dem Pooldeck mit sechs Pools eine „Toy Story Splash Zone“ für Kinder inklusive einer Wasserrutsche, einer Smoothie-Bar und einem Restaurant. Die Hyperspace Lounge ist ein weiteres Highlight an Bord, insbesondere für Star Wars Fans. Die Bar in Raumschiff-Optik gibt den Gästen das Gefühl, den Star-Wars-Galaxien nahe zu sein. Viele weitere Attraktionen warten in den Kids- und Teens-Bereichen. In der Fairytale Hall dreht sich alles um die Disney-Prinzessinnen. In der Marvels Super Hero Academy tauchen die Kids tief in die Superhelden-Welt ein und im Walt Disney Imagineering Lab kann experimentiert und sogar eine eigene Achterbahn designt werden. Sportplatz, Spielhalle, Spielplatz, Kino und vieles mehr können die Reisenden an Bord erkunden. Live-Musik, Comedy-Acts und Familienspielshows im Luna, einem brandneuen Unterhaltungsort, sorgen für ausgelassene Stimmung an Bord. Das Wonderland Cinema und das Never Land Cinema bieten die neuesten visuellen und akustischen Technologien.
Erste Suite auf hoher See in einem Schornstein
Auf der „Disney Wish“ gibt es zudem die erste Suite auf hoher See, die direkt im Schornstein untergebracht ist. Die einzigartige „Wish Tower Suite“ erstreckt sich über zwei Etagen und auf einer Wohnfläche von rund 180 Quadratmetern bietet sich viel Platz für bis zu acht Gäste. Auf sie warten ein privater Aufzug, ein Wohnzimmer mit einem offenen Essbereich und einer Bar, zwei Schlafzimmer, vier Badezimmer, ein Kinderzimmer und eine Bibliothek, die sich in ein weiteres Schlafzimmer verwandeln lässt. Die Hauptschlafzimmer in der oberen Etage verfügen über Kingsize-Betten und begehbare Kleiderschränke, während die Hauptbäder mit Doppelwaschbecken, Badewannen und Regenduschen ausgestattet sind. Durch eine breite Fensterwand über beide Etagen ergibt sich ein außergewöhnlicher Blick über die Decks des Schiffs. Die Positionierung im vorderen Schornstein war übrigens problemlos möglich, weil dieser nur ästhetischen Zwecken dient, denn alle Abgase werden durch den hinteren Schornstein freigesetzt.
Die Restaurants der „Disney Wish“ entführen in märchenhafte Welten
Die Bar zu den Spezialitätenrestaurants auf der Disney Wish heißt „The Rose“ und ist inspiriert von „Die Schöne und das Biest“. Auch das „Enchanté“ entführt in die Welt von „Die Schöne und das Biest“ und ist von der Gestalt des Kerzenleuchters Lumiere inspiriert. Neu an Bord eines Schiffes von Disney Cruise Line ist auch die Weiterentwicklung des italienischen Spezialitätenrestaurants zum Palo Steakhouse. Es gibt drei Themenrestaurants mit dem Konzept „Rotating Dinner“, bei dem jeden Abend die Passagiere und ihre Kellner das Themenrestaurant wechseln. Eines davon ist ein Dinner-Theater passend zum beliebten Film „Die Eiskönigin“. Während sich die kleinen und großen Gäste fühlen, als dinierten sie im Schloss von Arendelle, wird in der Mitte des Restaurants ein kleines Musical von den beliebten Charakteren aufgeführt. Nach dem Gründungsjahr der Walt-Disney-Studies ist das Restaurant „1923“ benannt. Auch das Design spiegelt die goldenen Zwanziger und die Glanzzeit der Filmindustrie wider.
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