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AutorenbildChristian Eckardt

Notschlepper „Nordic“ beendet Wartungs- und Klassearbeiten auf der Bredo-Werft


Schlepper nimmt Seeposition vor Helgoland wieder ein


Nach einer rund zweiwöchigen planmäßigen Werftliegezeit bei Bredo Dry Docks in Bremerhaven für Wartungs- und Klasseabeiten hat der 78 Meter lange Notschlepper „Nordic“ der Arge Küstenschutz wieder Kurs auf seinen Warteliegeplatz bei Helgoland eingenommen. Während dieser Zeit übernahm die eigentlich in der Ostsee stationierte „Baltic“ die Aufgabe der „Nordic“. Nach der Havarie des Stückgutschiffes „Pallas“ im Herbst 1998 entwickelte die Bundesregierung ein nationales Notschleppkonzept. Das erklärte Ziel hierbei ist es, dass Schlepper durch eine strategische Positionierung entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste Havaristen in möglichst kurzer Zeit erreichen können. Für dieses Notschleppkonzept, das 2001 in Kraft trat, werden bundeseigene sowie privat betriebene und an den Bund vercharterte Schlepper eingesetzt.


Schon im Jahr 2001 bündelten die beiden Hamburger Schleppreedereien Bugsier und Fairplay Towage ihre Kräfte in der Arbeitsgemeinschaft Küstenschutz, um einen optimalen Schutz der deutschen Küste bei Schiffshavarien sicherzustellen. Nach der Übernahme von Bugsier durch Fairplay im November 2017 werden alle bisher von der ARGE Küstenschutz betriebenem Schlepper unter dem Dach der Fairplay Towage Group eingesetzt. Im Rahmen einer Ausschreibung des Bundes zur Gestellung von Notschleppern und Boarding-Teams für Nord- und Ostsee erhielt die Arge Küstenschutz den Auftrag für zunächst zehn Jahre, die seitdem drei Schlepper an Nord- und Ostsee an den Bund mit einer sehr erfahrenen Crew verchartert hat. In der Nordsee kommt hierfür der Notschlepper „Nordic“ (201 Tonnen Pfahlzug, Seeposition vor Helgoland) und in der Ostsee die Notschlepper „Baltic“ (127 Tonnen Pfahlzug, Station Warnemünde), die „Fairplay-25“ (65 Tonnen Pfahlzug, Station Sassnitz) zum Einsatz, weiterhin wird das Ölwehrschiff „Kiel“ (mit Standort Kiel) vorgehalten.


Im Wesentlichen übernahm die im Jahr 2010 auf der Peene-Werft in Wolgast erbaute „Nordic“ die Aufgaben der seinerzeit in der Nordsee stationierten „Oceanic“, die altersbedingt (Baujahr 1969) außer Betrieb genommen wurde. Diese Aufgabe ist, Havaristen zur Hilfe zu kommen, bis diese von kommerziellen Bergungsunternehmen übernommen werden können und damit die deutschen Küsten vor unmittelbaren Gefahren zu bewahren.Entstanden ist daraus der Notschlepper „Nordic“ mit einer Maschinenleistung von 17.200 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 19,6 Knoten, der sogar zusätzlich in gefährlicher Atmosphäre agieren kann. Somit ist ein Einsatz auch dann möglich, wenn bei einem havarierten Schiff giftige oder explosive Stoffe austreten. Besonderen Wert wurde seitens des Auftraggebers seinerzeit auch auf umfangreiche Ausbildungsmöglichkeiten an Bord gelegt. So können auf der „Nordic“ Auszubildende beider Geschlechter gleichzeitig in großzügig eingerichteten Kabinen untergebracht werden. Die Ausbildungsquartiere sind großzügig bemessen und laden förmlich ein, sich zu bewerben.


Aus den Erfahrungen mit der Havarie der „Glory Amsterdam“ im Jahr 2017 führt die „Nordic“ seit dem letzten Jahr nun auch einen farblich geänderten Schornsteinen und die schwarz-rot-goldene Kennung auf der Bordwand. Die neue Kennung wurde angebracht, da in dem Abschlussbericht der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) bei dem Einsatz der „Nordic“ diese von dem chinesischen Kapitän des havarierten Schiffs nicht als Einsatzfahrzeug der deutschen Bundesregierung erkannt wurde.

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