MSC Gate in Bremerhaven nimmt zwei moderne Liebherr-Containerbrücken in Betrieb, rechts. Luftfoto: Wolfhard Scheer
Das MSC Gate Bremerhaven GmbH & Co. KG hat mittlerweile zwei neue Liebherr-Containerbrücken an der Stromkaje in Bremerhaven in Betrieb genommen. Diese beiden Brücken, die zwei ältere Brücken ersetzen, wurden seit dem Herbst 2020 auf dem südlichen Terminalgelände montiert und Mitte Februar 2021 auf die Kranschienen an der Kaje gesetzt wurden. Mittlerweile erfolgt die Einweisung der Bediener*innen, um die Containerbrücken schnellstmöglich operativ einsetzen zu können.
Friedrich Stuhrmann, Geschäftsführer des MSC Gate Bremerhaven, freut sich über diesen Meilenstein: „Die Inbetriebnahme der neuen Brücken versetzt uns kurzfristig in die Lage, die Entwicklung in der Schiffsgrößenentwicklung unserer Kunden auch zukünftig mitzugehen. Gleichzeitig haben wir damit bewiesen, dass wir bereit sind, in den Ausbau und die Weiterentwicklung unseres Umschlagsgerätes zum Wohle unserer Kunden und des Standortes Bremerhaven zu investieren. Jetzt müssen weitere wichtige Maßnahmen für den Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit, wie die Ertüchtigung der Stromkaje und die Fahrrinnenanpassung der Außenweser, schnellstmöglich folgen. Die größten Schiffe der Welt müssen die hiesigen Terminals mit möglichst geringen Restriktionen anlaufen können.“
Um zuvor Platz für die neuen Brücken an der Stromkaje beim MSC Gate zu schaffen, lies Eurogate am Südende der Stromkaje die beiden ältesten Containerbrücken des Herstellers Kocks verschrotten, die mehr als 30 Jahre alt waren. Vor ein paar Jahren wurden die Ausleger der Brücken 12 und 13 sogar noch ertüchtigt, aber die Brücken wurden in den letzten Jahren kaum noch genutzt. Vier ähnliche Brücken dieser Baureihe wurden vor vier Jahren schon verschrottet, da diese von der Größe den aktuellen Anforderungen des Containerverkehrs nicht mehr gewachsen sind. Bis vor einigen Jahren konnte man derartige Containerbrücken noch weiterveräußern, doch heute sind derartige Brücken am Markt nicht mehr zu verkaufen.
Die neuen Liebherr-Containerbrücken haben eine Gesamthöhe von 135 Metern, eine Hubhöhe von 51,2 Metern unter dem Spreader, und eine Auslage von 73 Metern haben. Damit sind die Brücken in der Lage, Containerschiffe mit 25 Containerreihen an Deck ohne Einschränkungen zu bearbeiten. Mit diesen Werten sind die neuen Containerbrücken auf alle derzeit im Einsatz befindlichen Containerschiffsklassen ausgerichtet, darunter auch die neue MSC Megamax-24-Klasse. Selbst bei einer möglichen weiteren Steigerung in den Schiffsgrößen bei Länge oder Breite werden die neuen Brücken hinderungsfrei arbeiten können.
Baugruppen der beiden neuen, rund 2.100 Tonnen schweren Umschlaganlagen des österreichischen Herstellers Liebherr wurden anderem per Lkw-Schwerlast-Transport vom Liebherr-Werk in Lubmin bei Greifswald nach Bremerhaven überführt. Innerhalb der Liebherr-Gruppe werden Container-Brücken zwar traditionell im irischen Killarney gebaut. Die Fertigungsstätte in Lubmin, wo sich zu DDR-Zeiten ein Kernkraftwerk befand, wird seit 2007 durch Liebherr schrittweise entwickelt. Hier werden inzwischen auch Bauteile für Containerbrücken gefertigt. Der familiengeführten Firmen-Gruppe Liebherr ist es in den zurückliegenden Jahren mehrfach gelungen, in Europa für verschiedene Hafendienstleister Aufträge über Containerbrücken zu erhalten. So auch für die HHLA in Hamburg und ihren Terminal CTT oder bei North Sea Terminal (NTB) Bremerhaven.
Am 1. Oktober 2004 nahm das MSC Gate in Bremerhaven seinen Betrieb auf und ist heute ein leistungsfähiges, modernes Containerterminal für die Abfertigung der weltgrößten Containerschiffe. Das MSC Gate Bremerhaven ist ein Joint Venture der EUROGATE GmbH & Co. KGaA, KG mit der Terminal Investment Limited Sàrl, einem verbundenen Unternehmen der zweitgrößten Containerreederei der Welt, MSC Mediterranean Shipping Company. MSC Gate dient ausschließlich der Abfertigung von Schiffen der Reederei MSC und deren Partnerunternehmen. Seit dem Start vor 17 Jahren hat sich MSC Gate zur Erfolgsgeschichte entwickelt und im Laufe der Jahre hat der Terminal seine Suprastruktur der voranschreitenden Schiffsgrößenentwicklung angepasst. Die ersten Schiffe, die hier 2004 noch abgefertigt wurden, verfügten über Transportkapazitäten zwischen 2.000 und 5.000 TEU. Heute haben die Containerschiffe ein Ladevolumen von 20.000 TEU und höher.
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