Der jüngste Kreuzfahrtneubau der Papenburger Meyer Werft, die 236 Meter lange „Spirit of Adventure“ für die britische Reederei Saga Cruises, hat am Sonntag nachmittag mit Schlepperhilfe den Werfthafen in Papenburg verlassen und wurde auf der aufgestauten Ems nach Emden überführt. Von Emden aus wird das Schiff in den nächsten Tagen zu den technischen und nautischen Erprobungen in die Nordsee aufbrechen, wie Werftsprecher Peter Hackmann auf Anfrage mitteilte. Nach derzeitiger Planung möchte die britische Reederei, abhängig von dem Verlauf der Pandemie und möglichen Reisebeschränkungen, Anfang November zur 10 tägigen Jungfernreise von Southampton in Richtung Mittelmeer mit dem Schiff starten.
Anders wie bei bisherigen Überführungen hatte die Meyer Werft diesen Termin im Vorfeld aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie nicht öffentlich bekanntgegeben, um mögliche größere Menschenansammlungen entlang der Ems zu vermeiden. Waren sonst teilweise schon bis zu 15.000 Schaulustige am Werfthafen und an der Ems um die Überführung eines Kreuzfahrtriesen auf der Ems zu verfolgen, waren es an diesem Sonntag nur einige hunderte, schätzt Werftsprecher Hackmann.
Die „Spirit of Adventure“ absolvierte die Überführung in Richtung Emden wieder rückwärts und mit Unterstützung der beiden Schlepper „VB Geeste“ und „Bugsier 6“, die normalerweise in Bremerhaven stationiert sind. Diese Art der Überführung hat sich aufgrund der besseren Manövrierfähigkeit bewährt. Auch diese Überführung wurde wieder vom Team der Lotsenbrüderschaft Emden durchgeführt. Dieses Jahr ist die Zahl der beteiligten Personen an Bord unter Berücksichtigung der Corona-Prävention deutlich reduziert. Das Überführungsteam trainierte das Manöver zuvor am computergesteuerten Simulator in Wageningen (Niederlande), um noch besser vorbereitet zu sein. Um Mitternacht soll die „Spirit of Adventure“ in Emden eintreffen und nach der Passage der Seeschleuse am Nordlandkai festmachen. Von hier aus startet dann demnächst auch die erste Probefahrt.
Das 58.250 BRZ große Kreuzfahrtschiff mit der Baunummer S 715 bietet Platz für 999 Passagiere und ist das Schwesterschiff der beriet im letzten Jahr abgelieferten „Spirit of Discovery“ für Saga Cruises.
Ursprünglich sollte die Werftüberführung des Schiffes bereits Mitte August erfolgen, doch hatte die Reederei um eine Verlegung des Termins gebeten. Denn mit einer späteren Überfahrt ist auch das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus an Bord minimiert, da in der Zwischenzeit mehr Innenausbauten bei der Werft in Papenburg erledigt werden konnten. Somit nahmen auch deutlich weniger Beschäftigte der Werft an der Emspassage teil wie bei vorherigen.
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