„Artania“ hat zu viel Tiefgang für Emden und bleibt in der Seestadt
Anfang der Woche kehrte das Kreuzfahrtschiff „Artania“ von Phoenix-Reisen nach einer mehr als 10.000 Seemeilen langen Rückreise aus Australien mit noch acht verbliebenen Gästen und 75 Crewmitgliedern an Bord zurück in den sommerlichen Basishafen Bremerhaven. Geplant war nach der Ausschiffung der Gäste und der Entladung der Gepäckstücke der Gäste, die das Schiff bereits in Australien verlassen hatten, dass das Flaggschiff von Phoenix am Donnerstag von der Bremerhavener Columbuskaje Kurs auf Emden nehmen soll. Dort war eine Werftliegezeit bei der Emder Dockgesellschaft geplant. Doch statt Kurs auf die Ems nahm das Kreuzfahrtschiff nun am Donnerstagabend Kurs auf die Kaiserschleuse in Bremerhaven. Denn der Anlauf in Emden musste kurzfristig gestrichen werden. Grund dafür ist die fehlende Wassertiefe am vorgesehenen Liegeplatz im Emder Binnenhafen. Wie hierzu die Ostfriesen-Zeitung berichtet, sei dies bei einer Peilung festgestellt worden. Denn für den Anlauf der „Artania“ wären mindestens 7,80 Meter Tiefe notwendige gewesen.
Somit nahm das aus der ARD-Serie “Verrückt nach Meer” bekannte Kreuzfahrtschiff Kurs auf den so genannten Verbindungshafen, gegenüberliegend der Lloyd Werft. In Sichtweite, an der Ausrüstungspier der Lloyd Werft liegt bereits seit einigen Wochen ein weiteres Kreuzfahrtschiff von Phoenix, die „Amadea“. An Bord des beliebten TV-Traumschiffs sollen in den nächsten Tagen die Filmarbeiten für die ZDF-Serie fertiggestellt werden, die im Zuge der letzten Reise, die aufgrund der Corona-Pandemie im März abgebrochen wurden, fertiggestellt werden.
Gerüchte, wonach ein weiteres Phoenix-Schiff, die „Albatros“, die schon seit dem 10 April in Emden liegt, nun auch noch nach Bremerhaven kommen wird, können so nicht bestätigt werden. Ein Sprecher des zuständigen Hafenagenten erklärte auf Anfrage, dass die „Albatros“ in Emden liegen bliebt.
Der an der Columbuskaje frei gewordene Platz der „Artania“ blieb aber nicht lange leer, denn bereits am Freitagmorgen machte dort die „Mein Schiff 5“ von TUI Cruises fest. An Bord des so genannten Wohlfühlschiffes befinden sich mehr als 500 Besatzungsmitglieder, unter anderem auch 40 chinesische Staatsangehörige von denen etwa die Hälfte von Bremerhaven aus die Heimreise antreten sollen.
Die „Mein Schiff 5“ hatte den vergangen Winter über von Dubai aus Kreuzfahrten unternommen. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurde die Saison dort früher abgebrochen. Zuletzt lag das Schiff im Mittelmeer in griechischen Gewässern auf. Um der an Bord befindlichen Crew die Heimreise zu ermöglichen wurde das Schiff am 20. Mai von Piräus aus nach Deutschland geschickt. Nach derzeitiger Planung bleibt die „Mein Schiff 5“ bis zum kommenden Montag an der Columbuskaje liegen. In der Zwischenzeit wird Treibstoff gebunkert und Lebensmittel übernommen, sowie Abfälle von Bord abgeben. Anschließend wird die „Mein Schiff 5“ dann Kurs auf die Wesermündung nehmen, um dort mit den Reedereischwestern „Mein Schiff 3“, Mein Schiff 4 und „Mein Schiff 6“ auf Reede-Position zu gehen. Die „Mein Schiff 6“ wird in der nächsten Woche den Liegeplatz dort aber verlassen und den Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven ansteuern. Dort sind Taucherarbeiten am Unterwasserschiff notwendig. Auch soll dort von Fachleuten eine defekte Kubelwelle des Schiffes inspiziert werden. Für eine mögliche spätere Reparatur müsse das Schiff in eine Werft, hierzu liegen derzeit aber noch keine weiteren Details vor.
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