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AutorenbildChristian Eckardt

Lürssen-Gruppe liefert größtes Yachtprojekt dieses Jahres ab


Die 140 Meter lange „Scheherazade“ auf dem Weg von Bremen nach Norwegen


Die Fertigung von Megayachten ist für die Lürssen-Gruppe für die Standorte in Bremen und Rendsburg am Nord-Ostsee-Kanal von herausragender Bedeutung. Ihr aktuelles und in diesem Jahr auch größtes Projekt „Lightning“ konnte jetzt abgeliefert werden. Unter dem Namen „Scheherazade“ hat die Yacht am Pfingstmontag von Bremen-Aumund Kurs auf die norwegische Hafenstadt Kristiansand genommen. Bislang liegen zu dem 140 Meter langen und 23,8 Meter breiten Neubau, der unter der Flagge der Cayman-Islands verkehrt, mit einer Vermessung von rund 10.000 BRZ nur wenig Informationen vor, doch der aktuelle Name „Scheherazade“, die eine der Hauptfiguren aus der Rahmenhandlung der persischen Geschichten von Tausendundeiner Nacht ist, könnte auf einen Eigner aus dem arabischen Raum hinweisen.


Die Stahlbauproduktion des Hinterschiffs dieser aktuell auf Platz 11 der Rangfolge der weltweit längsten Yachten, erfolgte bereits im Jahr 2017 am Produktionsstandort der Lürssen-Werft im niedersächsischen Lemwerder. Die seinerzeit rund 100 Meter lange Hecksektion mit der Baunummer 13705 wurde dann zunächst Weserabwärts nach Berne-Warfleth überführt. Dort betreibt die Lürssen Werft seit 2010 die ehemalige Rolandwerft, die sie von der Hegemann-Gruppe erworben hatte. In der Schiffbauhalle wurde die Heck- an die dort gefertigte Bugsektion angefügt. Anschließend verließ die „Lightning“ die Halle und wurde mithilfe des mehr als 4800 Tonnen tragenden Synchro-Hebelift zu Wasser gelassen. Die vollständige Komplettierung und Ausrüstung erfolgte dann ab Ende 2017 in der Schiffbauhalle in Bremen-Aumund. Die „Scheherazade“ verfügt an Ausstattungsdetails unter anderem über zwei Hubschrauberlandeplätze auf dem Vorschiff und Achterschiff. In einer auf Deck 4 seitlich angebrachten Garage ist ein rund 15 Meter langes Tenderboot untergebracht, das bei Bedarf zu Wasser gelassen werden kann. Angetrieben wird die Yacht von zwei MTU-Diesel-Hauptmotoren vom Typ 20V 1163 M84 mit einer Gesamtleistung von 11.203 kW, die Reisegeschwindigkeit beträgt rund 18 Knoten.


Heute trägt die Hälfte der längsten Megayachten schon den Namen der Lürssen-Gruppe auf dem Bauschild, die nicht nur am Standort Bremen und am Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg (Kröger Werft) Großyachten, sondern auch in Hamburg bei Blohm + Voss, die seit 2016 zum norddeutschen Familienunternehmen Lürssen gehört, produziert. Seit der Übernahme hat der neue Eigentümer bereits rund 20 Mio. € in die Hamburger Werft investiert. Wie Lürssen vor einiger Zeit mitteilte, folgt nun die nächste Großinvestition. Das gegenüber den Landungsbrücken liegende, 287 m lange und 44 Meter breite Schwimmdock 10 wird auf einer Länge von mindestens 200 m überdacht. Die Lürssen-Gruppe arbeitet derzeit an verschiedenen Yachtprojekten jenseits der 100 Meter Marke, als nächstes wird dort vermutlich das 140 Meter Projekt „Redwood“ die Schiffbauhalle der Werft in Bremen-Nord verlassen.


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