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AutorenbildChristian Eckardt

Luxus-Apartmentschiff „The World“ besucht erstmals die Hansestadt Bremen



Bremen ist jedes Jahr ab und zu auch Anlaufhafen von Kreuzfahrtschiffen, so machte gerade in der letzten Woche die „Balmoral“ der britischen Reederei Fred. Olsen Cruises an der Getreideverkehrsanlage im Rahmen einer Deutschlandkreuzfahrt fest. Am frühen Montagmorgen, kurz nach Sonnenaufgang erreichte dann aus Antwerpen kommend erstmals das Residenzschiff „The World“ (43.188 BRZ) die Hansestadt. Dabei handelt es sich um ein privates Appartementschiff, das weltweit unterwegs ist.


Mit 185 internationalen Gästen machte die 196 Meter lange und 29,8 Meter breite „The World“ am Schuppen 20 im Neustädter Hafen für zwei Tage fest. Über die Erlebnis Bremen werden entsprechende Besichtigungstouren in der Altstadt oder auch bei der Becks-Bier-Brauerei organisiert.


Das Apartmentschiff ist eine schwimmende Privatresidenz auf See. Das Besondere dabei ist, dass die Passagiere an Bord in ihren eigenen Appartements leben und zwischenzeitlich von einem Hafen zum anderen fahren, wo sich das Schiff meistens über mehrere Tage liegen bleibt, in Bremen sind es zwei Tage. Die 165 unterschiedlichen Apartments, die zwischen 27 und 360 Quadratmeter groß sind und in die auch eine Küche integriert ist, gehören den Bewohnern, können bei Bedarf jedoch vermietet werden. Die Namen der Eigner bzw. der an Bord befindlichen Passagiere hält die Verwaltergesellschaft ResidenSea in Miami geheim. In der Regel stammt rund die Hälfte der Familien die sich an Bord aufhalten aus Nordamerika, der Rest rekrutiert sich aus Europa und Südafrika. Nur zu den Weihnachtsfeiertagen, wenn Kinder und Enkel zu Besuch kommen, herrscht dichter Betrieb an Bord.


Drei Millionen Dollar (2,7 Mio. Euro) kostet ein Studio, 15 Millionen Dollar (13,7 Mio. Euro) eine Suite mit bis zu 360 Quadratmetern mit drei Schlafzimmern und mehreren Bädern - dazu kommen jährliche Unterhaltskosten von rund 300.000 Dollar, inklusive Verpflegung. Als Käufer kommt infrage, wer einen Kontostand von zehn Millionen Dollar (9,2 Mio. Euro) vorweisen kann - mindestens. Zudem verfügt das Schiff auf den 12 Passagierdecks unter anderem über sechs Restaurants, einem schwimmenden Weinkeller mit 12.000 Flaschen, eine Schmuck-Boutique, ein Bekleidungsgeschäft, einen Delikatessenladen und ein Fitnesscenter mit 700 Quadratmeter Spa- und Wellnessbereich. Mit an Bord sind immer mehrere Ärzte und Pilatestrainer, sowie rund 250 Crewmitglieder, die sich nicht nur um den Schiffsbetrieb, sondern auch um die Reinigungsarbeiten in den Appartements und öffentlichen Bereichen


Seit ihrer Inbetriebnahme 2002 hat „The World“ schon weit über 1.000 Häfen angesteuert und dabei über 600.000 Seemeilen - also rund eine Million Kilometer - zurückgelegt. Und der Kurs kann sich sehen lassen - entlegenste Weltgegenden wie das Rossmeer in der Antarktis und Melanesien bei Neuguinea bis zu den Salomon-Inseln, Hawaii, Schanghai, Kanada, Alaska, Mexiko und Miami (US-Bundesstaat Florida) stehen auf dem Programm.

Als „The World“ vor gut 20 Jahren von der norwegischen Werft Fosen Mekaniske Verksteder AS abgeliefert und dann in Dienst gestellt wurde, verfolgten die Schiffseigner noch ein anderes Geschäftsmodell, denn neben den käuflichen Appartements boten sie zunächst auf einem eigenen Stockwerk auch Kabinen für Passagiere an. Doch dieses Modell setzte sich nicht durch und erst als Konzept umgestellt wurde und die Apartments exklusiv an reiche Käufer gerichtet, lief das Geschäft. Denn ab dem Jahr 2006 waren alle Wohneinheiten verkauft.


Alle Eigentümer sind zugleich auch Aktionäre des Unternehmens, mit Mitspracherecht bei wichtigen und weniger wichtigen Entscheidungen: Sie bestimmen die Route, entscheiden über den verwendeten Kraftstoff aber auch die Farbe der Weihnachtsdekoration.

Auch im Anlaufplan beim Columbus Cruise Center in Bremerhaven war „The World“ als Anlauf aufgelistet, dieses hatte aber den Hintergrund, dass sich der Betreiber zur Sicherheit einen Liegeplatz in der Seestadt bereit halten wollte, falls der geplante Liegeplatz in Bremen belegt gewesen wäre.



Am Dienstagabend gegen 23.00 Uhr soll „The World“ dann die Hansestadt wieder verlassen und nimmt Kurs auf die Ostsee und besucht Häfen in Schweden und Polen und wird am 17. Juli als zweiten weiteren deutschen Hafen in dieser Saison in Rostock-Warnemünde besuchen. Anschließend geht es über Norwegen und den Färöer-Inseln nach Island und dann weiter nach Grönland. Im derzeitigen Reiseplan für 2024 sind bislang keine Ziele in Nordeuropa aufgeführt.


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