Im Kaiserdock I der Lloyd Werft Bremerhaven wurde jetzt planmäßig das Expeditionskreuzfahrtschiff „Hanseatic Nature“ (15.651 BRZ) von Hapag Lloyd Expeditions für eine 10-tägige Werftzeit überholt. Mittlerweile hat das Schiff die Werft verlassen und liegt an der benachbarten Columbuskaje, wo am 26. Oktober eine 15 tägige Expeditionsreise entlang der norwegischen Küste bis ans Nordkap unter dem Kommando von Kapitän Ulf Sodemann startet.
Im Trockendock der Lloyd Werft wurden unter anderem Bereiche unterhalb der Wasserlinie mit den Bugstrahlrudern, den Stabilisatoren und den Schiffsschrauben inspiziert. Auch wurde während des Werftaufenthaltes die Ankerkette ausgetauscht, da sich der alte Anker verformt hatte. Der Schiffsrumpf wurde im Dock ausgebessert und hat in der Werft routinemäßig einen neuen Anstrich erhalten.
Dockfotos: Hapag Lloyd Cruises
Mehr als vier Jahre nach Indienststellung der 139 Meter langen, 2019 bei der Vard-Werft in Norwegen erbauten „Hanseatic Nature“ fanden während des Werftaufenthalts auch Klassifizierungsarbeiten an Bord statt. Diese Arbeiten müssen mindestens in einem Fünfjahrestakt stattfinden. Dabei kommt die Klassifizierungsgesellschaft, der Schiffs-TÜV, an Bord, um zahlreiche sicherheitsrelevante Einrichtungen und die Seetüchtigkeit eines Schiffes zu überprüfen. Im Innenbereich gab es während der Werftzeit nur kleinere Überholungen, keine großen Umbauten. So wurden in einigen Bereichen Teppiche ausgetauscht und Polster neu bezogen oder auch neue Tapeten verklebt, teilte die Reederei mit.
Die 139 Meter lange Hanseatic nature“ gehört, wie die beiden Schwesterschiffe „Hanseatic inspiration“ (Baujahr 2019) und „Hanseatic spirit“ (Baujahr 2021) zur Fünf-Sterne-Kategorie der hochmodernen Expeditionskreuzfahrtschiffe. Der Rohbau des Schiffes mit der Baunummer 870 erfolgte ab 2017 auf dem rumänischen Standort von Vard in Tulcea. Nachdem der Kasko am 22.Juli 2018 zu Wasser gelassen wurde, erfolgte die Überführung des Schiffsrumpfes zur weiteren Ausrüstung bei Vard Langsten im norwegischen Tromrefjord. Ursprünglich war die Ablieferung zum 12. April 2019 vorgesehen, die sich dann aber um gut zwei Wochen verzögerte, so dass die beiden ersten geplanten Reisen des Schiffes abgesagt werden mussten.
Die drei Schiffe der Expeditionsklasse erkunden entlegene Ziele und besuchen auf anspruchsvollen Routen die faszinierendsten Naturlandschaften dieser Welt. Es verfügt über die höchste Eisklasse für Passagierschiffe PC6, mit der auch Touren in Richtung Antarktis möglich sind. Die drei Schiffe bieten jeweils Platz für bis zu 230 Gäste in 120 Kabinen bzw. maximal 199 Gäste bei Antarktis-Reisen und Spitzbergen-Umrundungen.
Für Erkundungen in Flussläufen oder Anlandungen in Gebieten die sonst nicht erreichbar wären, stehen den Gästen der Expeditionsschiffe bis zu 17-Zodiac-Schlauchboote zur Verfügung. Wobei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten schon seit über acht Jahren auf umweltschonende Elektromotoren des Starnberger Herstellers Torqeedo für die Zodiacs einsetzt. Diese sind geruchsneutral und deutlich leiser als die zuvor eingesetzten 36 PS-Motoren. Somit gelangen über diese Motoren, im Gegensatz zu Außenbordern mit Verbrennungsmotoren, keine Abgase oder Schadstoffe ins Wasser. Die sensiblen Gewässer, in denen Exkursionen stattfinden, werden dadurch besser geschützt.
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