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AutorenbildChristian Eckardt

Letzte Fregatte der Bremen-Klasse F 122 „Lübeck“ außer Dienst gestellt



„Lucky Lübeck" hat eine Distanz von mehr als 14 Weltumrundungen absolviert


Am Donnerstag, den 15. Dezember 2022 wird beim 4. Fregattengeschwader in Wilhelmshaven die Fregatte "Lübeck" nach 32 Jahren außer Dienst gestellt. Mit ihr wird das Kapitel der erfolgreichen Bremen-Klasse F 122 geschlossen. Während ihrer 32-jährigen Fahrenszeit hat die Fregatte „Lübeck“ 860.025,40 Seemeilen zurückgelegt, das entspricht etwas mehr als 14 Weltumrundungen.


"Die zurückliegende Zeit war fordernd und bewegend! Das erhebliche Einsatzpensum, die Corona-Bedingungen und die bevorstehende Außerdienststellung waren besondere Umstände, die von einer besonderen Besatzung gemeistert wurden", sagte der Kommandant, Fregattenkapitän Kai Röckel (44). "Es war mir eine Ehre, als letzter Kommandant der 'Lübeck' zu dienen und ich bin stolz darauf, ein Teil dieser Besatzung gewesen zu sein", führt er fort.


Die 130,5 Meter lange und 15 Meter breite Fregatte "Lübeck" ist die letzte aktive Vertreterin der Bremen-Klasse, die auch die Arbeitspferde der Marine genannt wurden. Konzipiert und gebaut am Ende des Kalten Krieges, ist ihre Hauptfähigkeit die U-Boot-Jagd in Nordsee und Nordatlantik. Erstmals in der Marine bekamen die Fregatte "Lübeck" und ihre Schwesterschiffe dafür Bordhubschrauber - heute ein Standard für alle Fregattenklassen. Zur Kernbewaffnung dieser Fregatten-Klasse gehörten neben verschiedenen Flugkörper-Systemen zur Seeziel-Bekämpfung und Luftraum-Verteidigung auch verschiedene Rohrwaffen sowie Torpedos, letztere für die U-Boot-Bekämpfung.


Vor ein paar Jahren erhielt die Fregatte dann den Spitznamen "Lucky Lübeck" bei einem Manöver im englischen Plymouth von einem Ausbilder, der damit den besonderen Kampfgeist der über 220-köpfigen Besatzung würdigte. Die Außerdienststellung war noch einmal ein sehr emotionaler Moment für die Besatzung. Der Großteil der Soldatinnen und Soldaten hat bereits neue Verwendungen. "Bleibende Erinnerungen und gelebte Erfahrungen verbinden uns mit dem Schiff, mit allen mit denen wir gefahren sind", so der Kommandant Kai Röckel.


Die "Lucky Lübeck" ist eine Vielzahl von Einsätzen und Manövern gefahren, hat unterschiedlichste Häfen besucht und unzählige Geschichten, Emotionen und Erfahrungen begründet. Ein Highlight war die Fahrt auf dem Hudson-River im Jahre 2009, die mit dem Passieren der Freiheitsstatue und einem Foto vor der New Yorker Skyline endete. Neben Auslandshäfen in weiten Teilen der Welt waren die Hafenbesuche in der Patenstadt Lübeck immer etwas Besonderes für Schiff und Besatzung. Hier konnte die Freundschaft zwischen Besatzung und Institutionen, Organisationen und Vereinen vor Ort direkt gelebt werden.



Im Februar 2019 erfolgte bei Bredo Dry Docks in Bremerhaven die letzte umfassende technische Auffrischung vor der nun erfolgten Außerdienststellung. Dabei war die „Lübeck“ das letzte Schiff der als sehr zuverlässig geltenden Schiffe der aus ursprünglich acht Einheiten bestehenden Bremen-Klasse, das am 19. März 1990 in Dienst gestellt wurde. Sie entstand auf den Werften Thyssen-Nordseewerke in Emden (Schiffskörper) sowie der ehemaligen Bremer Vulkan AG in Bremen-Vegesack. Hier erfolgte seinerzeit die Endausrüstung.


Zu den zahlreichen Neuerungen, die mit dieser Bremen-Klasse seinerzeit verbunden war, gehörte der sogenannte CODOG-Antrieb (Combined Diesel engine or gas turbine). Bei diesem System kann die Besatzung Dieselmotoren für Marschfahrt oder Gasturbinen für Höchstgeschwindigkeit von über 30 Knoten auf die Antriebswellen schalten.


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