Neuer maritimer Nutzer will mehrere Millionen Euro auf ehemaliger Sieghold-Fläche investieren
Das Land Bremen wird kurzfristig über sechs Millionen Euro in die Hand nehmen um im Fischereihafen II in Bremerhaven eine neue Kaje zu bauen. Die Zeit drängt, denn es gibt einen potentiellen Interessenten aus der maritimen Branche für den Wasseranschluss mit der Kaje und das dahinterliegende rund 10.000 Quadratmeter große Grundstück. Derzeit gibt es hierzu aber noch keine Informationen von den Wirtschaftsförderern, um welches Unternehmen es sich dabei handelt, das sich dort ansiedeln will.
Gegenüber der Nordsee-Zeitung in Bremerhaven erklärte Nils Schnorrenberger, Chef der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS, dass die Verträge noch nicht unterschrieben sind, aber kurz vor dem Abschluss sind.
Bei der Fläche handelt es sich um ein aktuell brachliegendes Grundstück an der Nordkappstraße, südlich angrenzend an die Firma RS Heise Schiffs- und Industrietechnik. Das geplante Unternehmen erwägt auf dem Gelände eine Halle für rund 16,5 Millionen Euro zu errichten, auch ist die Rede von der Schaffung von bis zu 30 Arbeitsplätzen.
Auf der Fläche angrenzend an den Fischereihafen II hat schon seit vielen Jahren Schiffbau stattgefunden. Im Jahr 1937 siedelte sich dort die 1924 von Max Sieghold (1899–1955) als Schmiede und Schlosserei gegründete Siegholdwerft an und stellte dort ein Schwimmdock in Betrieb, das seinerzeit erste im Unterweserraum. Bis zur Schließung der Werft 1988 wurden vorwiegend Fischkutter und kleine Hecktrawler aber auch Schlepper abgeliefert. 1988 wurde der Schiffbau dort zunächst beendet, bis die Fa. Heise den nördlichen Teil des Geländes mit den Werkstätten übernahm und dort Schiffsreparaturen durchführte. Vor über 10 Jahren pachtete die Werft Abeking & Rasmussen aus Lemwerder die Fläche und einen Teil der angrenzenden Montagehallen und produzierte dort die großen SWATH-Lotsenstationsschiffe ELBE und WESER. Seit über 10 Jahren liegt die Fläche brach.
Im südlichen Bereich befindet sich noch der ehemaligen Fähranleger zur Westseite des Fischereihafens II. Das Ufer der Fläche selbst ist in einem schlechten Zustand und die Böschung soll nicht mehr standsicher sein. Für den Bau einer neuen Spundwand wurden nun 6,3 Millionen Euro bewilligt und den Bau, für den rund 13 Monate eingeplant sind, wird die Hafengesellschaft Bremenports ausschreiben. Nach dem Setzen der Spundwand wird dann Hafen auf 6,4 Meter Tiefe ausgebaggert.
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