Das norwegische Expeditionskreuzfahrtschiff „Spitsbergen“ von Hurtigruten Expeditions traf am Mittwochnachmittag aus dem norwegischen Hafen Andalsnes kommend erstmalig in Bremerhaven ein. Im Fischereihafen stehen nun Ausrüstungs- und Wartungsarbeiten an dem 97,53 Meter langen Schiff an. Wie ein Sprecher des Hafenkapitäns auf Anfrage mitteilte, soll das Schiff hier vier Wochen bleiben.
Die „Spitsbergen“, benannt nach der größten Insel des Svalbard-Archipels in Norwegen, ist mit einer Bruttoraumzahl von 7.025 BRZ vermessen. Sie wurde 2009 auf der portugiesischen Werft Viana do Castelo als Fährschiff „Atlantida“ erbaut. Doch der Auftraggeber Atlanticoline verweigerte seinerzeit die Abnahme, da die Vertragsgeschwindigkeit von 19 Knoten für den Fährdienst zu den Azoren nicht erreicht wurde. Anschließend lag das Schiff in Lissabon auf. Nach dem Ankauf durch Hurtigruten im Frühjahr 2015 wurde das Schiff zunächst auf den vorläufigen Namen „Norway Explorer“ umgetauft. Vor dem Einsatz in den polaren Gewässern erfolgten dann auf der schwedischen Werft Oresund Drydocks in Landskrona Umbauarbeiten, bei dem dann die Kabinen, Suiten und öffentlichen Bereiche modernisiert wurden. Nach dem Umbau kann das Schiff nun bis zu 243 Gäste aufnehmen.
Das Schiff fährt von September bis Mai entlang der norwegischen Küste und wird meist für den Rest des Jahres für weltweite Expeditions-Kreuzfahrten eingesetzt, sei es in arktischen Gewässern als auch vor der westafrikanischen Küste und zu den Kapverdischen Inseln im nächsten Jahr.
Auf dem Weg in den südlichen Fischereihafen der Seestadt passierte die „Spitsbergen“ dann auch das aktuell wohl kleinste deutsche Expeditionskreuzfahrtschiff, die 1970 erbaute „Ulla Rinman“. Eigner des nur 24 Meter langen Schiffes mit Heimathafen in Longyearbyen auf Spitzbergen ist Jan-Friedrich Walther aus dem Landkreis Rotenburg, der den ehemaligen schwedischen Seenotrettungskreuzer vor ein paar Jahren erworben hat. Derzeit wird das Schiff in Bremerhaven, das über eine Kapazität für maximal 12 Gäste in sechs Kabinen und drei Crewmitglieder verfügt, für die ab dem nächsten Jahr wieder geplanten Expeditionsfahrten rund um Spitzbergen oder vor Nordnorwegen vorbereitet.
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