Erneut konnte Bredo Dry Docks in Bremerhaven einen Auftrag des langjährigen Kunden, der norwegischen Reederei Hurtigruten, für sich verbuchen. Aus Hamburg kommend traf am Mittwochmittag das Expeditions-Kreuzfahrtschiff „Otto Sverdrup“ im Fischereihafen ein, um für die im April startende Kreuzfahrtsaison aufgefrischt zu werden. Zunächst nahm das Schiff, das bis vor zwei Jahren noch unter dem Namen „Finnmarken“ verkehrte, einen Liegeplatz an der Labradorpier ein, zum Wochenende soll das Schiff dann für allgemeine Dockarbeiten im Schwimmdock IV der Werft trockengestellt werden, wie Bredo-Geschäftsführer Dirk Harms auf Anfrage mitteilte.
Das im Jahr 2002 in Norwegen auf der Kleven Werft erbaute 138,5 Meter lange und 21.5 Meter breite Kreuzfahrtschiff mit einer Vermessung von 15.900 BRZ verfügt nach einem umfassenden Umbau im Jahr 2020 über eine Passagierkapazität von 919 Gästen in 263 Kabinen und verkehrt für das Hurtigruten-Tochterunternehmen Hurtigruten Expedtions. Anders als die Schiffe auf der täglich bedienten Küsten-Postschiffsroute handelt es sich bei den Reisen mit der „Otto Sverdrup“ um reine touristische Kreuzfahrten ohne Fährpassagiere. Für alle Expeditionskreuzfahrten, so auch für die Reisen auf der „Otto Sverdrup“, verlangt die Reederei von allen Passagieren einen vollständigen Impfschutz.
„Wir alle können es nach über einem Jahr Pause kaum erwarten, wieder ein Gefühl von Normalität zu spüren und zu neuen Entdeckungsreisen aufzubrechen. Wir freuen uns sehr, dass dieser Zeitpunkt nun in greifbare Nähe rückt“, erklärte kürzlich Asta Lassesen, CEO von Hurtigruten Expeditions. „Die jüngsten positiven Entwicklungen mit der Öffnung der norwegischen Grenzen unter Berücksichtigung der Gesundheit und Sicherheit von Reisenden und Einheimischen, begrüßen wir sehr. Der lang erwartete Schritt wird das internationale Reisen in diesem Sommer deutlich vereinfachen.“
Nach derzeitiger Planung soll die in Tromsö beheimatete „Otto Sverdrup“ am 15. April zur ersten Kreuzfahrt nach Norwegen in der Hansestadt Hamburg ablegen. Die 15-tägigen Norwegen-Expeditionsreisen vereinen das Beste der traditionellen Postschiffroute mit neuen Attraktionen entlang der norwegischen Küste. Die speziell auf die Jahreszeiten abgestimmten Routen lassen die Gäste in das Leben und die Natur an Norwegens Küste eintauchen, teilte die Reederei mit. Ziel und Wendepunkt dieser Reisen ist der nördlichste Punkt Europas, das Nordkap.
„Die Abfahrten ab Hamburg bieten die ideale Möglichkeit, Hurtigruten auf eine neue Art kennenzulernen und bereits in Deutschland an Bord zu gehen,“ erklärte Heiko Jensen, Hurtigruten VP Sales Europe. „Wir möchten unseren Gästen das bestmögliche Expeditions-Erlebnis und den größtmöglichen Komfort bieten. Die "Otto Sverdrup" wurde daher komplett modernisiert und zu einem Premium-Expeditionsschiff mit neuem, modernem Interieur umgerüstet“ erklärte Heiko Jensen weiter.
Das moderne Expeditionsschiff wurde bei einem Werftaufenthalt in Norwegen vor zwei Jahren mit einem Hybrid-Antrieb ausgestattet, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Zudem kann die „Otto Sverdrup“ nun mit einer Kombination aus Biodiesel und normalem, schadstoffreduzierten Marinediesel (MGO) betrieben werden, was den Ausstoß von Emissionen noch weiter reduziert. Der zertifizierte Biokraftstoff wird aus Abfall erzeugt und enthält kein Palmöl, so dass die Herstellung keine negativen Auswirkungen auf die Regenwälder hat. Weiterhin kann das Schiff Landstrom beziehen, was die Emissionen weiter senkt.
Benannt wurde die „Otto Sverdrup“ nach einem großen norwegischen Polarhelden, er war der Erste, der Grönland auf Skiern durchquerte. Er war zudem ein wichtiges Mitglied der Polarexpeditionen und Kapitän des legendären Arktisschiffs "Fram". Zwischen den Expeditionen war er auch als Kapitän der Hurtigruten tätig. Wie sein Namensgeber erkundet nun die „Otto Sverdrup“ neben der schroffen norwegischen Küste auch die arktischen Regionen.
Zuletzt hatte Bredo Dry Docks im Schwimmdock das Expeditionskreuzfahrtschiff „Spitsbergen“ von Hurtigruten Expedions in den letzten Wochen überholt. Mittlerweile sind die Arbeiten an diesem Schiff beendet und für abschließende Ausrüstungsarbeiten machte es an der Westpier im Kaiserhafen III fest. Am 11. April soll das 97,53 Meter lange Schiff von der norwegischen Hafenstadt Bergen die erste 13-tägige Kreuzfahrt in Richtung schottischer Inseln unternehmen.
Die „Spitsbergen“, benannt nach der größten Insel des Svalbard-Archipels in Norwegen, ist mit einer Bruttoraumzahl von 7.025 BRZ vermessen. Sie wurde 2009 auf der portugiesischen Werft Viana do Castelo als Fährschiff „Atlantida“ erbaut. Doch der Auftraggeber Atlanticoline verweigerte seinerzeit die Abnahme, da die Vertragsgeschwindigkeit von 19 Knoten für den Fährdienst zu den Azoren nicht erreicht wurde. Anschließend lag das Schiff in Lissabon auf. Nach dem Ankauf durch Hurtigruten im Frühjahr 2015 wurde das Schiff zunächst auf den vorläufigen Namen „Norway Explorer“ umgetauft. Vor dem Einsatz in den polaren Gewässern erfolgten dann auf der schwedischen Werft Oresund Drydocks in Landskrona Umbauarbeiten, bei dem dann die Kabinen, Suiten und öffentlichen Bereiche modernisiert wurden. Nach dem Umbau kann das Schiff nun bis zu 243 Gäste aufnehmen.
Das Schiff wird für Reisen entlang der norwegischen Küste aber auch für weltweite Expeditions-Kreuzfahrten eingesetzt, sei es in arktischen Gewässern als auch vor der westafrikanischen Küste und zu den Kapverdischen Inseln.
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