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AutorenbildChristian Eckardt

Fugro nutzt Bremerhaven als Versorgungshafen für aktuelles Windkraftprojekt



Bremerhaven wurde von dem niederländischen Seismikunternehmen Fugro N.V. als Basishafen für die ersten neuen anstehenden Standortuntersuchungen für die Deutsche Offshore-Windentwicklung gewählt. Wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) kürzlich erklärte, wird das Untersuchungsprogramm in drei Teilen über die kommenden drei Jahre abgewickelt und umfasst geotechnische Untersuchungen für Offshore-Windpark-Entwicklungsgebiete im deutschen Sektor der Nordsee. Diese finden aktuell rund 60 Seemeilen vor Borkum statt. Fugros Dienstleistungen zur Standortcharakterisierung bestehen dabei aus der geotechnischen Datenerfassung von mehreren geotechnischen Bohr- und Meeresbodenprüfschiffen, gefolgt von Laboruntersuchungen und Berichterstellung durch seine deutschen und britischen Labore. In Bremerhaven erfolgt dabei nun derzeit noch bis Mitte Juli, unterstützt durch den maritimen Dienstleisters Sartori & Berger, die Proviantübernahme, der Crewwechsel für die hierfür eingesetzte „Furgro Searcher“, die alle zwei Wochen die Unterweserstadt ansteuert. Nach Abschluss dieses Projektes wird das Spezialschiff für weitere seismische Arbeiten in Richtung England verholen.


In der ersten Phase des BSH-Projektes erfolgen von Fugro nun Kegelsondierungen (CPT) am Meeresboden. Anschließend werden die Bohrlöcher mit CPT-Tests, Probenahmen und geophysikalischen Messungen von speziellen geotechnischen Schiffen aus niedergebracht. Hierfür ist noch nicht bekannt, ob diese Schiffe dann auch von Bremerhaven aus versorgt werden. Die Ergebnisse der von Fugro ermittelten Labortests werden von zukünftigen Windparkentwicklern zur Vorbereitung ihrer Angebote genutzt.


Erik-Jan Bijvank, Group Director Europa und Afrika, sagte: "Dieser Vertrag, der unsere innovativen Dienstleistungen für die Entwicklung von Offshore-Windparks zeigt, unterstreicht die Rolle, die Fugro bei der Energiewende spielt. Unsere Erfolgsbilanz bei der Bereitstellung zuverlässiger geotechnischer Daten für verschiedene Regierungen im Vorfeld der Ausschreibungsrunden der Entwickler hat sicherlich dazu beigetragen, dieses Projekt zu gewinnen. Wir freuen uns darauf, zur weiteren Entwicklung der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland beizutragen."


Die aktuell von Fugro für diese Arbeiten eingesetzte 65 Meter lange und unter Bahamas-Flagge fahrende „Fugro Searcher“ wurde vor 11 Jahre von der Fassmer-Werft und ist nach Angaben des Betreibers ein bestens ausgestattetes geophysisches Forschungsschiff ist, das eine akustisch ruhige und stabile Plattform für Einsätze in der Nordsee bietet. Das auch von der Öl-, Gas- und Kabelindustrie häufig angeforderte Schiff ist mit einer Reihe von Echoloten, Sonaranlagen und Meeresgrundmessgeräten ausgestattet. Die empfindlichen Mess- und Aufzeichnungsgeräte befinden sich in klimatisierten und gesicherten Technikräumen, tief im Rumpf des Schiffes und somit weit entfernt vom Bedienpersonal, das sich auf der Brücke oder im Instrumentenraum befindet. Um die empfindlichen Messgeräte nicht zu stören, fährt die „Fugro Searcher“ während der Einsätze mit zwei Elektro-Motoren an Bord sehr leise. Auch die Wassergeräusche von außen werden durch die spezielle Bauweise minimiert. So wird zum Beispiel die Bildung von Luftblasen am Bug unterdrückt. An Bord ist Platz für insgesamt 42 Personen, theoretisch kann das Schiff bis zu 35 Tage am Stück auf See bleiben.


Das 1962 in den Niederlanden, börsennotierte gegründete Unternehmen Fugro ist ein weltweit führender Geodatenspezialist, der umfassende Informationen über die Erde und die darauf aufgebauten Strukturen sammelt und analysiert. Rund 20 Spezialschiffe gehören zur Flotte von Fugro. Durch integrierte Datenerfassung und -analyse sowie Beratung kann das Unternehmen Einblicke aus Geodaten gewinnen, und die Kunden dabei unterstützen, ihre Assets auf sichere, nachhaltige und effiziente Weise zu entwerfen, zu bauen und zu betreiben. Fugro ist in 61 Ländern weltweit tätig und beschäftigt rund 9000 Mitarbeiter. Vom deutschen Sitz in Berlin (Fugro Germany Land GmbH) werden von den aktuell 10 Niederlassungen, darunter auch in Bremen, die Kunden von über 200 Mitarbeitern betreut.

In den vergangenen Jahren hatte die Fugro-Gruppe im Zuge einer Restrukturierung Teile ihres Portfolios veräußern müssen, etwa den Anteil an der Global Marine Group (inkl. CWind). In diesem Jahr wurden verschiedene Vermögenswerte der Tochter Seabed Geosolution an die PXGEO Seismic Services Limited (PXGEO) veräußert.


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