Ab Ende Januar wird das Schiff unter der neuen Ambassador Group betrieben
Am frühen Sonntagmorgen (12.01.2025) erreichte das 220 Meter lange französische Kreuzfahrtschiff „Renaissance“ (IMO 8919257) erstmals die Lloyd Werft Bremerhaven für umfangreiche Modernisierungsarbeiten. Über den Umfang der Arbeiten an dem 1993 in Italien als „Maasdam“ erbauten Schiff wird die Reederei Compagnie Française de Croisières CFC in den kommenden Tagen noch nähere Details mitteilen.
Nach französischen Medienberichten steht eine rund 15 Millionen Euro teure Modernisierung des Schiffes bei der Lloyd Werft an, das erst seit dem Sommer 2023 für CFC verkehrt. Neben weiteren technischen Maßnahmen zur Reduzierung von Schadstoffemissionen, der Installation eines Anschlusssystems für Landstrom sollen auch die meisten öffentlichen Bereiche und Kabinen umgestaltet werden.
Schon im Spätsommer 2024 kündigte CFC die jetzt anstehende Werftzeit bis Ende Februar an, das die ursprünglichen Winterreisen an Bord der „Renaissance“, die zu 100 Prozent französischsprachig durchgeführt werden, abgesagt werden mussten. Die erste planmäßige Reise der „Renaissance“ soll nach der Werftzeit am 1. März in Le Havre starten, dann geht es auf eine 15-Nächte-Reise nach Nordnorwegen.
RENAISSANCE bei der Lloyd Werft, Foto Scheer
Ob diese Reise dann möglicherweise in einem anderen öffentlichen Erscheinungsbild des Schiffes erfolgen wird, ist derzeit noch unklar. Denn mittlerweile teilten die Reederei CFC und die britische Ambassador Cruise Line eine Fusion beider Unternehmen zur Ambassador Group mit. Ziel dieser Fusion ist die Gründung einer erstklassigen, preisgünstigen Kreuzfahrtlinie, die sich auf „No-Fly-Reisen“ konzentriert und Reisende über 55 Jahre anspricht. Die neu gegründete Gruppe beabsichtigt, vom erwarteten jährlichen Wachstum des europäischen Kreuzfahrtsektors von 12 % in den nächsten fünf Jahren zu profitieren.
Die Ambassador Group wird hierzu eine Flotte von drei kleinen bis mittelgroßen Schiffen betreiben. Dazu gehören von Ambassador Cruise Line die 1.400 Gäste fassende, bereits 1991 erbaute „Ambience“ (IMO 8521232) und die „Ambition“ (IMO 9172777) mit einer Kapazität für 1.200 Gäste. CFS steuert ihr einziges Kreuzfahrtschiff, die jetzt bei der Lloyd Werft eingetroffene „Renaissance“ (IMO: 8919257) bei, die über eine Kapazität für 1.200 Gäste verfügt.
Auch die beiden Schiffe der Ambassador Cruise Line sind bei der Lloyd Werft nicht unbekannt, wurden sie doch in den vergangenen Jahren dort schon mehrfach umfangreich modernisiert. Alle drei Schiffe werden von dem Hamburger Unternehmen BSM Cruise Services, ein Unternehmen der Bernhard Schulte Gruppe, gemanagt.
Die nun angekündigte Fusion soll nach Angaben der Unternehmen zudem die betriebliche Effizienz und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen zwischen den beiden Marken ermöglichen und so ihre Marktposition stärken. Beide Marken werden ihre unterschiedlichen Identitäten beibehalten und jeweils britische und französische Kreuzfahrterlebnisse anbieten. Die Ambassador Group plant, Ende 2025 in Partnerschaft mit dem Unternehmen Corendon, einem führenden europäischen Reiseveranstalter, ein gemeinsames Fly-Cruise-Programm für die Karibik einzuführen, dass auf Märkte in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden abzielt. Weitere Einzelheiten zum Karibikprogramm einschließlich der Reiserouten werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben.
Christian Verhounig, CEO von Ambassador Cruise Line, betonte, dass diese Fusion einen bedeutenden Schritt in Richtung ihrer Vision für die Kreuzfahrtbranche darstellt. Sie bündelt ihre Stärken, um außergewöhnliche Gästeerlebnisse zu bieten und gleichzeitig nachhaltige Praktiken einzuhalten. Maëlysse Pierrot-Guibourt, CEO von CFC, merkte an, dass diese Zusammenarbeit Synergien maximieren und das Angebot beider Marken auf dem Kreuzfahrtmarkt verbessern wird. Die Transaktion der Fusion soll bis Ende Januar 2025 abgeschlossen sein. Somit ist es gut möglich, dass die „Renaissance“ nach Abschluss der Werftzeit bei der Lloyd Werft mit einem neuen Außenanstrich der Ambassador Group verkehren wird.
Die Ambassador Group wird mehrheitlich im Besitz der bestehenden Aktionäre der Ambassador Cruise Line, dem britischen Investmentunternehmen Njord Partners LLP, sein, während Cheyne Capital, London, Hauptaktionär von CFC, eine Minderheitsbeteiligung übernimmt.
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