Reederei FRS bietet zukünftig Sightseeing-Fahrten auf dem Tejo an
Auf die Verschiffung auf einem Schwerlastschiff nach Portugal wartet derzeit das 37 Meter lange Fahrgastschiff „Hanseblick“ der FRS-Gruppe im Bremerhavener Fischereihafen. Ursprünglich solle die "Eemslift Hendrika" das so genannte Aqua-Cabrio, ausgelegt für 160 Passagiere, in Bremerhaven übernehmen und nach Portugal überführen. Doch durch die sturmbedingte Havarie des niederländischen Schiffes musste nun erst noch ein Ersatzschiff ermittelt werden. Somit wird sich die Verschiffung noch um ein paar Tage verschieben, wie eine Reedereisprecherin auf Anfrage mitteilte.
Das vor 12 Jahren von der Bolle Werft in Neu-Derben an der Elbe für die Weiße Flotte erbaute Schiff, soll in Zukunft für eine neue Tochtergesellschaft der FRS-Gruppe Sightseeing-Fahrten in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon übernehmen. Die FRS-Gruppe monitort generell viele Regionen weltweit, so die FRS-Sprecherin. Portugal und Lissabon hatte das Unternehmen schon seit mehreren Jahren im Visier. Als es nun die Möglichkeit für eine
Vitalisierung maritimer touristischer Angebote an der Stadt am Tejo gab, hat FRS die Chance genutzt.
Zuletzt lag die „Hanseblick“ auf der Barther Schiffswerft, wo es unter anderem auch den neuen, einheitlichen rot-weißen FRS-Anstrich erhielt. Auf dem aktuellen Fahrplan wird als Starttermin der 1. Mai genannt, dieser Termin ist aber vermutlich durch die aktuell noch nicht bekannte Transportmöglichkeit des Bootes, nicht mehr einzuhalten.
Die „Hanseblick“ war seinerzeit das Flaggschiff der Weißen Flotte Stralsund, seit 1991 ein Tochterunternehmen der FRS-Gruppe aus Flensburg und war seinerzeit das erste Cabrio-Schiff dieser Art, bei dem das Glasdach bei schönen Wetter aufgeschoben werden kann. Auch bei den beiden Rundfahrtenschiffen der Reederei Harufa in Bremerhaven handelt es sich um so genannte Aqua-Cabrios, nur sind diese mit rund 26 Metern Länge 11 Meter kürzer als die „Hanseblick.
Nach fünf Jahren Einsatz auf in Stralsund verkehrte die „Hanseblick“ die letzten Jahre dann in Wolfsburg wo den Besuchern der VW-Autostadt neben einer Besichtigung auch Rundfahrten auf dem Mittellandkanal mit der „Hanseblick“ angeboten wurden. Bis zu sechs Mal täglich pendelte die „Hanseblick“ fortan zwischen der Autostadt bis zur Mittellandkanal-Schleuse Sülfeld im Westen sowie Rühen und Fallersleben im Osten. Selbst eine Fahrradmitnahme für die individuelle Rückfahrt war möglich. Die führten auch immer vorbei an den Produktionshallen des Volkswagen-Werks und der Volkswagen-Arena des Bundesligisten VfL Wolfsburg.
Doch die Corona-Pandemie sorgte im letzten Jahr für eine zu geringe Auslastung des Schiffes, da aufgrund der Abstandsregeln viel weniger Gäste mitfahren konnte. Daher entschloss sich die Reederei zunächst im Herbst das Schiff zum Überwintern zurück nach Stralsund zu holen. Dort wurden notwendige Reparatur- und Überholungsarbeiten von den Technik-Mitarbeitern durchgeführt werden. Nun hat die FRS-Gruppe einen neuen Einsatzort für das Fahrgasschiff gefunden, das dann mehrmals täglich zweistündige Rundfahrten auf dem Tejo entlang der berühmten Sehenswürdigkeiten von Lissabon unternehmen wird.
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