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AutorenbildChristian Eckardt

Erster Neubauauftrag in Krisenzeiten – NYK-Group bestellt bei Papenburger Meyer Werft


Ein kleines Schiff für Japan – ein großes Signal für den Schiffbau in Papenburg! Der japanische Großkonzern NYK und die Meyer Werft haben einen Vertrag über den Bau eines neuen Kreuzfahrtschiffs geschlossen. Beachtenswert dabei ist, dass es den Papenburger Schiffbauern damit weltweit als erstes gelungen ist einen Auftrag abzuschließen. Denn seit Beginn der Pandemie hat keine Reederei mehr einen Neubauauftrag für ein Kreuzfahrtschiff weltweit erteilt.


Die börsennotierte NYK Gruppe gehört zu den größten Reedereien der Welt und ordert über ein Joint Venture jetzt erstmalig in Papenburg einen Ersatz für die mittlerweile 31 Jahre alte „Asuka II.


Für die Papenburger Werft mit dem größten überdachten Baudock der Welt ist dies ein sehr wichtiges Signal, auch wenn der Neubau mit 229 Metern Länge (51.950 GT) verhältnismäßig klein ausfällt.

Neubauauftrag als wichtiger Schritt für die Standortsicherung

„Es ist ein weiterer, sehr wichtiger Schritt für die Standortsicherung in Papenburg. Für unser aktuelles Zukunftsprogramm mit enorm wichtigen Einsparungen und sehr vielen unterschiedlichen Maßnahmensind neue Aufträge absolut notwendig“, so Jan Meyer, Geschäftsführer der Meyer Werft. „Wir haben unseren neuen Kunden aus Japan in dieser weltweit extrem schwierigen Marktsituation und weltweiter Konkurrenz mit dem besten Schiffskonzept, Innovationen, Qualität und einem für uns sehr herausfordernden Preis als neuen Kunden gewinnen können. Mein Dank gilt der gesamten Belegschaft und insbesondere der Sales & Design-Abteilung, die in dieser angespannten Phase Großartiges geleistet hat. Es ist der erste Auftrag in der 226-jährigen Werftgeschichte, bei dem alle Vertragsunterlagen und Pläne im Rahmen von Videokonferenzen erstellt und verhandelt wurden. Der Einsatz hat sich gelohnt.“


Reedereien können Werftplätze weltweit frei auswählen


Imke Knoop, Leitung Sales & Design: „Durch die Pandemie können Reedereien auf der gesamten Welt die Werftplätze frei auswählen. Dabei gilt es, mit unserer Kombination aus Konzeption, Qualität, Innovation und natürlich auch unter immer weiter steigendem Preisdruck gegenüber weltweiter, teilweise stark subventionierter, Konkurrenz zu bestehen. Die Beauftragung kommt gerade noch rechtzeitig, für 2025 stand bislang nur ein Neubau in unseren Hallen.“


Der neue Auftrag ist eine wichtige Ergänzung im Jahre 2025, von 2021 – 2025 bleibt die Auslastung der Meyer Werft trotzdem immer noch auf einem niedrigeren Niveau

„Selbstverständlich freuen wir uns über den Neubauauftrag, gleichzeitig müssen wir unser Zukunftsprogramm vorantreiben, die Werft weiter umbauen und optimieren, damit wir das Schiff auch wirtschaftlich erfolgreichen abliefern können“, erläutert Thomas Weigend, Geschäftsführer der Meyer Werft. Durch diesen Auftrag haben wir jetzt auch im Jahr 2025 ein zweites, nämlich ein kleines und ein großes Schiff in Arbeit. Aber es bleibt dabei, dass uns für das Jahr2025 noch sehr viel Arbeit fehlt. Unsere Produktion in Papenburg ist auf ein jährliches Bauvolumen von 420.000 GT ausgelegt, die beiden Schiffe in 2025 haben in der Summe indes nur ein Volumen von 182.000 GT.“


„Der jetzige Neubauauftrag ist keine Kehrtwende aus unserer schwierigen Lage, aber eine große Hilfe.“, ergänzt Jan Meyer. „Jetzt bauen wir den Prototypen eines kleinen Schiffes ohne Option auf Schwesterschiffe. Deshalb ist es als ein weiterer Schritt neben vielen notwendigen Maßnahmen einzuordnen. Gleichzeitig ist dies ein tolles Signal: Es ist ein ganz neuer Kunde für die Meyer Werft, wir haben uns auf einem weltweiten Markt gegen weltweite Konkurrenzdurchgesetzt.“


Wie Jan Meyer in einer Journalistenrunde erklärte, war es auch nicht ganz einfach den Auftrag von NYK an Land zu ziehen. Mit NYK sei man seit neun Jahren schon im Gespräch gewesen, und die Preisverhandlungen seien hart gewesen und das Schiff werde für Meyer-Verhältnisse recht günstig für NYK . Jan Meyer betonte aber „preiswert und nicht billig“.

Der Neubau für die NYK Gruppe soll im Jahr 2025 abgeliefert werden. Auch hier wird die Werft einen LNG-Antrieb einbauen. Diese moderne und derzeit umweltfreundlichste Technologie für Kreuzfahrtschiffe wurde 2018 als weltweite Neuheit erstmals von der Meyer Werft erfolgreich für den vollständigen Schiffsantrieb bei der „AIDAnova“ eingesetzt. Auch für den jetzigen Neuauftrag setzt die Werft zahlreiche maßgeschneiderte Lösungen um. Dazu gehören eine gemäß der geplanten Routen optimierte Hydrodynamik sowie Bordeinrichtungen, die an die Bedürfnisse der japanischen Passagiere angepasst sind und als Folge der Pandemie auch Neuerungen der Klimasysteme und kontaktlose Steuerungen bietet.


„Der jetzige Neubauauftrag ist keine Kehrtwende aus unserer schwierigen Lage, aber eine große Hilfe.“, ergänzt Jan Meyer. „Jetzt bauen wir den Prototypen eines kleinen Schiffes ohne Option auf Schwesterschiffe. Deshalb ist es als ein weiterer Schritt neben vielen notwendigen Maßnahmen einzuordnen. Gleichzeitig ist dies ein tolles Signal: Es ist ein ganz neuer Kunde für die MEYER WERFT, wir haben uns auf einem weltweiten Markt gegen weltweite Konkurrenzdurchgesetzt.“Großkonzern NYK beschäftigt mehr als 37.000 Mitarbeiter und hat 700 Schiffe


Die NYK Gruppe mit mehr als 37.000 Beschäftigten gehört zu den größten Reedereien der Welt und ist vor allem im Container-, RoRo-Markt sowie in der Logistik mit 700 Schiffen tätig. Das aktuelle Kreuzfahrtschiff der NYK Line ist die „Asuka II“, die 1990 von der Mitsubishi Heavy Industries (Japan) abgeliefert wurde und als größte Kreuzfahrtschiff Japans ein Premium- und Luxussegment bedient.


Technische Daten NYK-Neubau Länge 228,86 Meter Breite 29,80 Meter Tonnage 51.950 GT Passagierkabinen 385 Kabinen Kapazität 744 Passagiere Besatzung 470 Crew Treibstoff LNG-Antrieb


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