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AutorenbildChristian Eckardt

Das erste XXL-Monopile für den Offshore-Windpark Arcadis Ost 1 ist installiert


2.100 Tonnen schwere Pfähle werden bei Steelwind in Nordenham produziert


Der belgische Offshore-Windspezialist Parkwind und DEME Offshore haben erfolgreich das erste Monopfahl-Fundament des Offshore Windparks Arcadis Ost 1 installiert. Das Fundament wird zukünftig das imposante Offshore-Umspannwerk des Windparks tragen. Der 2.100 Tonnen schwere Monopfahl aus Stahl mit einem Durchmesser von 9,5 Metern und einer Länge von 110 Metern ist einer der größten, die je installiert worden sind. Er ist das erste von 28 Fundamenten, die bei Steelwind in Nordenham-Blexen produziert werden und in den kommenden Wochen vor der Küste Rügens in den Meeresboden eingebracht werden.


Die Monopiles für die Windkraftanlagen werden nicht mit gemeinsamen Übergangsstücken ausgestattet, sondern direkt mit dem Anlagenturm verbunden. Steelwind in Nordenham mit seinen rund 275 Mitarbeitern ist ein Tochterunternehmen der Dillinger-Gruppe, Europas führender Hersteller von Grobblechen und fertigt seit 2015 unter anderem Monopiles und Transition Pieces und jetzt auch "Single-Piece" Monopile Fundamente mit Stückgewichten bis 2.400 Tonnen für die Offshore-Windindustrie.


Der von Parkwind entwickelte 257 Megawatt-Offshore-Windpark setzt bei der Installation von XXL-Monopfahl-Fundamenten neue Maßstäbe. Die Installation erfolgte schwimmend, zum Einsatz kam dabei das hochmoderne Installationsschiff „Orion“, das eigens mit dem neuesten dynamischem Positioniersystem (DP3) sowie einer bewegungskompensierten Spezialhalterung ausgestattet wurde, um das erste und auch größte Arcadis Ost 1-Fundament erfolgreich zu installieren.


„Das erste Monopile-Fundament ist für uns von besonderer Bedeutung. Nach fast drei Jahren Vorbereitung und harter Arbeit des gesamten Teams fällt nun endlich der Startschuss für die Installation des ersten Offshore-Windparks von Parkwind außerhalb Belgiens“, sagt Wim Verrept, Leiter des Projekts Arcadis Ost 1.

Mathieu Holvoet, Leiter des Offshore-Projekts bei DEME, ergänzt: „Diese erste Installation ist das beeindruckende Ergebnis fortschrittlicher Technik kombiniert mit dem außergewöhnlichen Engagement eines ganzen Teams, das hart auf diesen Moment hingearbeitet und sich darauf gefreut hat. Dies ist zudem ein großer Schritt für die Zukunft der Offshore-Windenergie. Die schwimmende Installation mit dem neuen Schiff Orion wird es ermöglichen, Windparks nicht nur schneller, sondern auch in Gebieten zu installieren, die bisher technisch nicht machbar waren.“


Arcadis Ost 1 befindet sich in den deutschen Hoheitsgewässern der Ostsee, nordöstlich der Insel Rügen, und erzeugt so viel Ökostrom, dass damit bis zu 290.000 Haushalte versorgt werden könnten. Bis 2023 soll der Windpark vollständig in Betrieb genommen werden. Zum Einsatz kommen hier Windturbinenanlagen von MHI Vestas vom Typ V174 mit einer Leistung von 9.5 MW.



Das im Einsatz befindliche Krankschiff „Orion 1“ sorgte vor zwei Jahren für Schlagzeilen, als bei einem Belastungstest bei dem Kranbauer Liebherr im Rostocker Überseehafen der große Offshore-Kran vom Typ HLC 295000 abgeknickte. Ein Haken war bei einer Last von 2600 Tonnen gebrochen, der laut Liebherr von einem externen Lieferanten stammte. Zwölf Menschen waren dabei verletzt worden. Der Schaden belief sich auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. Nach Firmenangaben handelt es sich um den auf der „Orion 1“ verbauten Kran um den größten Offshore-Kran, den Liebherr je gebaut hat. Er kann demnach bis zu 5000 Tonnen in eine Höhe von bis zu 175 Meter über Deck heben. Der Kran soll dabei nicht nur zur Installation von Offshore-Windkraftanlagen genutzt werden, sondern auch zum Rückbau ausgedienter Offshore-Öl- und Gas-Förderanlagen. Dabei müssten große und schwere Teile auf offener See demontiert werden. Die 216,5 Meter lange „Orion 1“ wurde bei COSCO in China für die belgische Unternehmensgruppe Dredging, Environmental and Marine Engineering (DEME) gebaut und 2019 abgeliefert.

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