Wunderschöner Windjammer bei den Maritimen Tagen an der Kaje
„Damit haben wir nicht gerechnet“, ist Dr. Ralf Meyer baff. Der Geschäftsführer der Erlebnis Bremerhaven GmbH (EBG) freut sich gerade über einen Coup, den ein polnischer Windjammer gelandet hat: Mit einer simplen Mail an Katharina Zickler aus der Veranstaltungsabteilung der EBG meldete sich das Ausbildungsschiff der Maritimen Universität Gdynia, auf der junge Offiziere der Handelsmarine ihre Kompetenzen erweitern, offiziell zu den Maritimen Tagen vom 11. bis 15. August an. „Seit Juni hatten wir von den Verantwortlichen nichts mehr gehört, jetzt plötzlich die Zusage“, freut sich Dr. Ralf Meyer. Die „Dar Mlodziezy“ ist bereits ungezählte Male in Bremerhaven eingelaufen, nicht nur zu den Windjammerfestivals, sondern auch als Solo-Gast. Die Stadt gilt als ihr zweiter Heimathafen. Bremerhavener:innen wie Gäste der Stadt haben das prächtige weiße Vollschiff ins Herz geschlossen. Mit der „Dar Mlodziezy" verbindet zudem die Hochschule Bremerhaven eine enge Verbindung. Ob diesmal Schiffsbesuche möglich sind, ergibt sich noch, Crew und Studierende an Bord sind jedenfalls umfassend geimpft. Liegeplatz ist die Seebäderkaje, unmittelbar vor der Erlebnis-Insel „Freiluft-Kombüse“.
Die über 108 Meter lange „Dar Modziezy“ lief im November 1981 in Danzig vom Stapel. Für Polen hat der Dreimaster eine hohe Bedeutung, denn er gilt als erstes großes Segelschiff, dass von Grund auf nach einem polnischen Entwurf in einer polnischen Werft gebaut wurde. Verantwortlich war der junge Ingenieur Zygmunt Choreń, mittlerweile ist er 80 Jahre alt, der davor schon die „Pogoria“ entworfen hatte.
Die „Dar Mlodziezy“ mit einer Segelfläche von 3.015 Quadratmetern ist auch die Vorlage für fünf weitere Vollschiffe, die in Danzig für die damalige UdSSR entstanden - die russischen Vollschiffe „Mir", „Pallada", „Nadeshda", sowie die „Khersones" und „Druzhba" unter Flagge der Ukraine. Die Schiffe gelten wegen ihres modernen Zuschnitts alle als Geschwindigkeitssegler. Die STA-Regatta von England nach Portugal und zurück war 1982 gleichzeitig die Jungfernfahrt der „Dar Mlodziezy".
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