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AutorenbildChristian Eckardt

Bremenports schreibt neue Passagierbrücken für Kreuzfahrtterminal Bremerhaven aus


Im Zusammenhang mit der rund 80 Millionen Euro teuren Sanierung der maroden Columbuskaje in Bremerhaven werden in den nächsten Jahren auch neue Passagierbrücken für das dortige Kreuzfahrtterminal benötigt. Denn die neue Kaje wird 20 Meter weit in die Weser hinein gebaut. Damit sind die bisherigen Brücken, die vor 18 Jahren von der Fa. Kocks gefertigt wurden und rund 39 Meter über die Pier ragen, nunmehr zu klein. Eine Verlängerung der bestehenden Brücken wurde nicht in Betracht gezogen. Somit hat der Hafenbetreiber Bremenports die Planung, den Bau und Lieferung von drei neuen Passagierbrücken ausgeschrieben, die aber nicht nur länger, sondern auch breiter werden sollen als die bisherigen, damit man zukünftig auch größere Kreuzfahrtschiffe mit bis zu 6.500 Passagieren zügiger abfertigen kann. Dies entspricht Schiffen der aktuellen Helios-Schiffsklasse der Meyer Werft, wie dem Typschiff „AIDAnova“, das bis zu 6.600 Passagiere befördern kann.


Dazu sollen mögliche Interessenten nun Angebote für drei Passagierbrücken abgeben, wobei die erste Brücke schon Ende Februar 2023 betriebsbereit sein soll, bis 9. August 2023 sollen alle Brücken zur Verfügung stehen. Grundsätzlich haben die Passagierbrücken entsprechend der Ausschreibung folgende Anforderungen zu erfüllen: So soll jede Brücke in der Lage sein, 1.850 Passagiere pro Stunde abzufertigen. Die Brücken werden mit 57 Meter Länge nicht nur länger, sondern 13 Meter auch 2 Meter breiter werden als die bisherigen Brücken. Bei einer Abfertigung eines Kreuzfahrtschiffes mit bis zu 6 500 Passagieren sollen zwei Brücken an das Schiff angelegt werden. Dabei soll eine Abfertigung der Passagiere von größeren Schiffen zudem getrennt nach Ein- und Ausschiffen realisiert werden. Die Abfertigung der Passagiere erfolgt bei jeder Witterung und zu jeder Tages- oder Nachtzeit. Die auskragenden Rettungsboote, welche mit einem Abstand von der Außenwand des Schiffes von bis zu 7 Metern überhängen, dürfen beim Anlegemanöver, bei dem Betrieb der Brücke und bei der Nachpositionierung nicht stören.



Weiterhin muss die Schiffsabfertigung unter den besonderen Rahmenbedingungen beachtet werden, wie etwa Tidenhub, der variierenden, unterschiedlichen Positionen der Ein- u. Ausstiegsluken, operative Einschränkungen auf der Kaioperationsfläche (eine Betriebsstraße mit Bahngleisen und Vertäuungspollern, Terminalgebäude bzw. dem Hochsteg erfolgen, In der Projektentwicklung hat bremenports zusammen mit der Planungs-ARGE die betrieblichen und konstruktiven Anforderungen an die Passagierbrücken gemeinsam erarbeitet und abgestimmt. Auf Basis dieser Planung und aufgrund der baulichen und funktionalen Vorgaben werden einteilige Passagierbrücken mit einem durchgehenden Tunnel bevorzugt. Die Abfertigungseinrichtungen sind auf eine Nutzungsdauer von 20 Jahren auszulegen.

Mittlerweile wurde nach Ablauf der Ausschreibungsfrist nun auch der Neubauauftrag für die neue Columbuskaje vergeben. Den Auftrag erhielt dabei nun eine Bietergemeinschaft unter Führung der Fa. Züblin. Demnach erfolgt in den nächsten Jahren der Neubau in Teilabschnitten, damit der Kreuzfahrtbetrieb eingeschränkt weiter fortgeführt werden kann. Auf einer Länge von rd. 620 Metern entsteht der Neubau einer kombinierten Spundwand und Rückverankerung mit sehr langen Schrägpfählen. Bestandteil des Auftrages ist auch der Teilabbruch der alten Uferwand aus dem Jahr 1928 zur Installation eines Versorgungskanals. Später muss die neue Spundwand mit Sand hinterfüllt werden und die Anschlussbereiche am Südende zur alten Columbuskaje und zum Nordende zur Kaje 66 (ehemaliger Fähranleger) müssen hergestellt werden. Neben der Installation eines Versorgungskanals, der Herstellung der Oberflächenbefestigung einschließlich der Entwässerung ist die Kaje dann auch mit Pollern und Steigeleitern auszurüsten.

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