Foto Bremenports
Kraftakt im Bremerhavener Kaiserhafen am vergangen Montagmittag für zwei Bugsier-Schlepper und den Schwimmkran „BHV Athlet“. Denn der Hafenbetreiber Bremenports lässt das Reservetor der Bremerhavener Kaiserschleuse im Trockendock I der Lloyd Werft bis Mitte September überholen. Hierzu wurde das rund 2.500 Tonnen schwere, 56 Meter lange und 23 Meter hohes Hubschiebetor vom südlichen Liegeplatz an der ABC-Halbinsel in das Trockendock I der Lloyd Werft geschleppt. Dort stehen bis Mitte September unter anderem Anpassungsarbeiten an den Laufschienen des rund 2.500 Tonnen schweren, 57 Meter langen und 21 Meter hohen so genannten Hubschiebetores an.
Wie Holger Bruns, Pressesprecher vom Hafenbetreiber Bremenports erklärte, stehen nun diverse auch an diesem dritten Schleusentor Anpassungsmaßnahmen nach der Sanierung der Kaiserschleuse im letzten Jahr an. Die im letzten Jahre durchgeführten Sanierungsmaßnahmen an den Schleusentoren, bei der die Tore nun mit weniger Ballast beaufschlagt werden, haben sich bewährt. Dies konnte durch mehrere Tauchgänge in den letzten Wochen bestätigt werden. Somit soll nun auch das Reservetor, dass bei möglichen Sanierungsarbeiten der baugleichen Tore für das Binnen- und Außenhaupt zum Einsatz kommt, nun ebenfalls an die neuen baulichen Gegebenheiten angepasst werden. Die Kosten belaufen sich dabei nach Angaben von Bremenports auf ca. 1.2 Mio. Euro pro Tor.
Um das bis zu 10 Meter tiefgehende Tor innerhalb des Hafens überhaupt bewegen zu können bzw. über die Schwelle des Trockendocks der Lloyd Werft einschwimmen zu können, mussten die Fachleute von Bremenports das Wetter im Vorfeld genau im Visier haben, denn für diese Maßnahme war ein wesentlich höherer Wasserstand im Hafen notwendig. Hierfür wurde auch der höhere Tidenhub durch die aktuelle Springflut einbezogen, eine durch den aktuellen Vollmond besonders starke Gezeitenkraft.
Foto Bremenports
Die neue Kaiserschleuse wurde im Jahr 2011 offiziell eingeweiht. Sie hat eine Durchfahrtsbreite von 55 Metern und eine Länge von 305 Metern und bietet genügend Platz, um auch großen Schiffen, hier vor allem den Autofrachtern, die Durchfahrt zu ermöglichen. Eine wesentliche Bedeutung hat die Schleuse auch für die Erreichbarkeit der im Kaiserhafen liegenden Werften. Alle drei Schleusentore wurden seinerzeit auf der polnischen Crist-Werft in Danzig gefertigt und anschließend auf einem Ponton nach Bremerhaven überführt.
Schon kurze Zeit nach der Inbetriebnahme der Schleuse kam es auf den Laufschienen für die großen Tore zu großen Abnutzungen und Deformationen, vermutlich durch eine zu hohe Belastung durch den Wasserdruck und das hohe Eigengewicht der Tore von rund 2.500 Tonnen. In enger Kooperation wurde dann mit dem Baukonsortium der Schleuse und Bremenports ein Sanierungskonzept entwickelt, das sicherstellen soll, dass die Schleuse künftig dauerhaft störungsfrei betrieben werden kann. Dazu wurden im letzten Jahr das Außen- und Binnenhaupt der Schleuse grundsaniert. Dabei mussten unter anderem die so genannten Unterwagenschienen der Schleuse durch neue Schienen aus einer besonders harten und widerstandsfähigen Legierung ersetzt werden. Zudem wurde eine Veränderung für eine gleichmäßigere Führung der Lasten auf den Unterwagen erreicht und die Ballastierung des Schleusentores, für eine notwendige Leichterung, wurde optimiert.
Die Kosten für eine erste Notreparatur vor fünf Jahren und die Instandsetzungsarbeiten im letzten Jahr wurden mit rund 24 Millionen Euro veranschlagt, wobei zwei Drittel die damalige Arbeitsgemeinschaft aus Hochtief, Strabag und August Prien übernommen hatte, für den Rest kam Bremen auf.
Comments