Ab dem Frühjahr soll der Zugang wieder möglich sein
Zwar ruht durch die Winterpause und natürlich auch durch die Corona-Pandemie das Kreuzfahrtgeschäft am Columbus Cruise Center in Bremerhaven und somit wird es noch ein paar Wochen dauern, bis die ersten Kreuzfahrtschiffe wieder die Columbuskaje ansteuern werden. Doch schon seit November des letzten Jahres laufen ziemlich unbemerkt für die Hafenbesucher an der Besuchergalerie des Kreuzfahrtterminals im 4. Stock umfangreiche Sanierungsarbeiten. Damit ist es auch in Zukunft für die Besucher der Seestadt möglich, die imposanten Schiffe und das rege Treiben an der Kaje von der Galerie wieder sicher beobachten zu können. Rund eine halbe Million Euro investiert Bremenports derzeit in die noch bis April andauernde Maßnahme, wie Holger Bruns, Sprecher der Hafengesellschaft auf Anfrage mitteilte. Die Besuchergalerie befand sich noch im Originalzustand, das Terminalgebäude wurde seinerzeit zur Abfertigung der großen Transatlantikpassagierschiffe Anfang der 60er Jahre errichtet.
Schon seit November ist ein Spezialunternehmen aus dem Cloppenburger-Raum damit beschäftigt, zunächst den alten Untergrund abzutragen – dabei sind immerhin 116 Tonnen Beton mit dem Presslufthammer freigelegt und entsorgt worden. Seit ein paar Wochen ist die Baukolonne damit beschäftigt rund 100 Tonnen Fertigbeton in den 170 Meter langen und drei Meter breiten Gang aufzubringen. Dabei muss jeder Sack aufwendig einzeln vom Eingang an der Steubenstraße von der Palette abgeladen, und dann per Fahrstuhl nach oben in die 4. Etage gebracht werden. Zum Schutz vor Kälte und Nässe wurde die eigentlich offene Galerie nun mit wetterdicht verschalt, damit der Beton nach dem Aufbringen keinen Frostschaden erhält. Aber auch die Verarbeitung auf der Galerie selbst ist kein leichtes, muss doch mit dem Beton solch ein Gefälle auf dem Boden modelliert werden, dass sich durch das später eindringende Regenwasser keine Pfützen bilden, sondern dies gezielt über die 12 vorhandenen Gullys abfließen kann. Wenn der neue Beton ausgehärtet ist wird die Fläche noch mit einer Kunststoffisolierschicht überzogen. Bis zum April sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, so dass wenn dann hoffentlich im Frühjahr das Kreuzfahrtgeschehen am Kreuzfahrtterminal wiederaufgenommen werden kann, die Besucher dann einen bequemen und sicheren Weg über die Besuchergalerie zum „Schiffen gucken“ nehmen können. Die Besuchergalerie ist auch zukünftig während der Öffnungszeiten des Columbus Cruise Centers und während der An- und Abfahrtstage von Kreuzfahrtschiffen zugänglich. Der Zugang zur Besuchergalerie in der vierten Etage erfolgt über den Eingang am Büroturm des Hanseatisch Bremisches Hafenamtes an der Steubenstraße, hier befindet sich auch ein Fahrstuhl, oder am Seiteneingang direkt am Kreuzfahrtterminal, wobei dieser Zugang nicht barrierefrei ist.
Aber es gibt noch eine weitere bauliche Veränderung am Kreuzfahrtterminal, die vor allem die zukünftigen Passagiere betrifft, die die An- und Abreise per Bus antreten. Denn das bisherige Betondach über dem Busbahnhof, wo die neuen Gäste aussteigen oder die von Bord gehenden Passagiere den Bus für den Heimweg wieder besteigen, wurde schon im letzten Jahr fast vollständig abgetragen.
Das lag einerseits an der Altersschwäche der Betonkonstruktion, andererseits an der noch aktuell laufenden Baumaßnahme zum Hochwasserschutz auf der Columbusinsel. Denn zwischen Kaiser- und Nordschleuse lässt der Hafenbetreiber bremenports für rund 7 Millionen Euro zum Hochwasserschutz neue und vor allem höhere Spundwände in den Boden rammen. Dazu wird die Bestickhöhe von derzeit 6,8 Meter durch die Ertüchtigung oder das Einbringen von neuen Spundwänden auf 7,8 Meter NHN erhöht. Dabei läuft die Hochwasserschutzlinie auch direkt am östlichen Bereich des Kreuzfahrtterminals, angrenzend zum Tanklager, vorbei. Somit wurde zuvor das komplette Bahngleis am Rand des Terminals, auf dem in den letzten Jahren zumindest noch Nostalgiezüge Kurs auf den Columbusbahnhof nahmen, zurückgebaut. Auf der alten Bahntrasse wurden dann im letzten Herbst die neuen und höheren Spundwände in den Boden gerammt.
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