Seit diesem Frühjahr laufen auf der so genannten Columbusinsel im Bremerhavener Überseehafen, der Bereich zwischen Kaiserschleuse und Drehbrücke, die vorbereitenden Arbeiten für den Hochwasserschutz der bestehenden Anlagen auf einer Länge von rd. 1,3 km. Dazu wird die Bestickhöhe von derzeit 6,8 Meter durch die Ertüchtigung oder das Einbringen von neuen Spundwänden auf 7,8 Meter NHN erhöht. Dabei ist die neue Bestickhöhe von NHN +7,80 m auf die prognostizierten Entwicklungen der nächsten 100 Jahre ausgelegt, wie der Hafenbetreiber Bremenports jetzt auf Anfrage mitteilte.
Zuvor mussten schon im Bereich der Fahrgastanlage Columbusbahnhofs aufgrund der beengten Verhältnisse ein Gleis der Hafenbahn zurückgebaut werden. Auch eine vorhandene Spundwand am benachbarten Öllager kann nicht weiter erhöht werden, so dass auch in diesem Bereich der Bau einer neuen Spundwand erforderlich wird. Anfang August hat nun die Firma Tiesler aus Elsfleth mit dem Einbringen der ersten Spundwände im Anschlussbereich der Nordschleuse begonnen. Von hier aus verlaufen die Arbeiten dann weiter in Richtung Süden zum Anschlusspunkt in der Nähe der Kaiserschleuse. Das Einbringen der Spundwände, das bis zum Jahresende abgeschlossen sein soll, erfolgt mit einem Vibrations- und Geräuscharmen Rüttelverfahren. Die rund 5 Meter langen Spundwände wurden im Vorfeld von dem Bremerhavener Unternehmen Rupertus Strako, ein Unternehmen der Rönner-Gruppe, vorbehandelt und mit einem Korrosionsschutz versehen, insgesamt etwa 9.500 Quadratmeter Stahlbauteile.Zu den weiteren baulichen Maßnahmen gehört unter anderem auch der Neubau von drei Deichscharten mit einem Stemmtor und zwei Schiebetoren und auch der Neubau eines Deichverteidigungsweges. Das Projekt wird dabei durch den laufenden Hafen- und Logistikbetrieb auf der Columbusinsel geprägt. Dazu wurden eine Vielzahl an Maßnahmen eingeplant, um die Einflussnahme auf den laufenden Hafen- und Logistikbetrieb so gering wie möglich zu halten. Die Fertigstellung des gesamten Projektes ist für die zweite Jahreshälfte 2021 vorgesehen.
Trägerin des rund 7 Millionen Euro teuren Vorhabens und damit Antragstellerin für das Genehmigungsverfahren ist die Freie Hansestadt Bremen (Land), vertreten durch die Senatorin für Wissenschaft und Häfen (SWH). Das Projekt richtet sich nach dem Generalplan Küstenschutz der Länder Niedersachsen und Bremen. Demnach mussten im Bereich des Überseehafens in Bremerhaven abschließend nur noch die Sollhöhen für den Hochwasserschutz auf der Columbusinsel angepasst werden. Die Berechnungen beruhen dabei auf Grundlage aktueller Daten und zukünftiger Klimaentwicklungen. Im Stadtsüden fehlt dann nur noch ein ausreichender Hochwasserschutz im Bereich der Geestemündung und ein Stück Weserdeich im Bereich des geplanten Offshore-Terminals.
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