Ausgemusterte Hadag-Personenfähre „Jan Molsen“ auf Zwischenstopp in Bremerhaven
- Christian Eckardt
- vor 2 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

Seit Anfang April liegt im Bremerhavener Fischereihafen die ehemalige Hadag-Personenfähre „Jan Molsen“ auf. Dieses bis zu 300 Passagiere fassende Schiff wurde schon vor ein paar Jahren bei der Hadag aus dem aktiven Dienst genommen und nun Anhang des Schleppers „Schwartenbeck“ von Hamburg an die Weser überführt. Neuer Eigentümer soll das Bremer Unternehmen Leviathan GmbH sein, ein auf moderne Technologien zum Abbruch und Recycling alter Schiffe spezialisiertes Unternehmen das von Karsten Schumacher gegründet wurde. Über die genauen weiteren Arbeitsschritte bei der „Jan Molsen“ gibt man sich im Bremer Büro noch ein wenig zurückhaltend. Fakt ist aber, dass die ehemalige Passagierfähre nicht mehr in Fahrt kommen wird und vermutlich Anfang Mai den Liegeplatz in Bremerhaven mit derzeit noch unbekanntem Ziel verlassen wird. Über die weiteren Arbeitsschritte möchte das Unternehmen dann erst zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

Die ursprünglich 30,34 Meter lange „Jan Molsen“ wurde 1968 auf der Cuxhavener Mützelfeldwerft mit der Baunummer 174 als eines von vier Schiffen einer Klasse gebaut, die eigentlich u.a. als Schnellfähren für die Verbindung Landungsbrücken-Finkenwerder gedacht waren. Namensgeber des Schiffes war langjähriger Vorstand der Reederei Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Laufe der über 50 Einsatzjahr kam das Schiff auf den verschiedenen Strecken der Hadag in Hamburg zum Einsatz. Im Jahr 1976 wurde das Schiff, zusammen mit dem Schwesterschiff „Hans Albers“ bei der Theodor Buschmann Werft in Hamburg um gut 6 Meter verlängert und mit einem größeren Oberdeckssalon versehen. Dieser wurde dann 2007 bei SSB Spezialschiffbau Oortkaten in Hamburg-Oortkaten wieder gekürzt, um mehr freie Decksfläche zu erhalten.

Von 1998 bis 2001 war die „Jan Molsen“ dann in blauer Farbgebung als schwimmendes Kunstwerk unterwegs, die „Fische” von Keramikerin Hildburg Wittke schmückten das Schiff. Anschließend erhielt sie den jetzt noch vorhandenen aber ausgeblichenen gelben Anstrich mit der Werbe-Seitenaufschrift zum Disney-Musical „König der Löwen“.
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