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AutorenbildChristian Eckardt

„Ambition“ erhält neues Outfit auf der Lloyd Werft



Ehemalige „AIDAmira“ fährt nun für britische Ambassador Cruise Line


Aus dem schottischen Glasgow kommend traf am Dienstag bei der Lloyd Werft Bremerhaven das Kreuzfahrtschiff „Ambition“ (48.123 BRZ) für eine umfangreichere Werftliegezeit im Kaiserdock II ein. Wie Ambassador kürzlich mitteilte, wird das erst Anfang 2022 von AIDA Cruises erworbene Schiff in Bremerhaven nicht nur einen neuen Anstrich erhalten, sondern auch die Maschinenanlage und Abgasnachreinigung werden auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.


Wie Friedrich Norden, Geschäftsführer der Lloyd Werft auf Anfrage mitteilte, sind im Hotelbereich keine nennenswerten Umbauten vorgesehen. Zuletzt wurde das Schiff als schwimmende Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge im schottischen Glasgow genutzt. Dieser Vertrag mit der schottischen Regierung lief Ende März aus. Bis Anfang Mai bleibt die „Ambition“ nun bei der Lloyd Werft liegen, dann wird es für den britischen Kreuzfahrtmarkt verkehren. Nach Abschluss der Umbauarbeiten wird das 1.200 Passagiere fassende Schiff am 11. Mai von Shirley Robertson, eine britische Seglerin und Fernsehmoderatorin, in Newcastle getauft und einen Tag später startet die 14-tägige Jungfernreise für ACL in Richtung Frankreich und Spanien.


Ambassador Cruise Line wurde vor rund zwei Jahren von ehemaligen Mitarbeitern der früheren und insolventen Kreuzfahrtreederei Cruise & Maritime Voyages (CMV) gegründet und hatte schon im letzten Jahr die „Ambience“ in Fahrt gebracht, die zum Jahreswechsel kurzfristig auf der Lloyd Werft überholt wurde.


Im Frühjahr 2022 hatte ACL dann vom Carnival-Konzern die bislang von AIDA Cruises genutzte, 216 Meter lange „AIDAmira“ erworben. Geplant war anschließend ein Umbau auf einer kroatischen Werft geplant, doch dann bot sich im Sommer 2022 aber als Übergangslösung an, das Schiff als schwimmende Flüchtlingsunterkunft zu verchartern. Das nautische und technische Management erfolgt auf den beiden Schiffen durch die zur Hamburger Schulte-Group gehörende Firma BSM Cruise Services, während der Hotel- und Cateringbereich von der Ambassador Cruise Line selbst wahrgenommen wird.


Die „Ambition“ hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und zwischenzeitlich so einige unterschiedliche Eigentümer hinter sich. Gebaut wurde es als „Mistral“ in Frankreich 1999 für die Reederei Festival Cruises und war bis zu deren Insolvenz im Jahr 2004 im Einsatz. Danach wechselte der Name in „Grand Mistral“ und neuer Eigner war die spanische Reederei Ibero Cruises, an der auch der weltgrößte Kreuzfahrtkonzern, Carnival Corp. beteiligt war. Später wechselte das Schiff dann innerhalb des Carnival-Konzerns zur italienischen Costa Reederei und erhielt den Namen „Costa Neorivera“ um dort ein so genannten „Slow Cruising“ Konzept zu etablieren, was aber nie richtig Fahrt aufnehmen konnte. Schließlich ging das Schiff dann 2019 an die deutsche Costa-Tochter AIDA Cruises.


Dort wurden dann 55 Millionen Euro für einen umfangreichen Umbau und eine Renovierung auf einer italienischen Werft ausgegeben, doch viel Glück hatte AIDA nicht mit dem Schiff. Zunächst lief der Umbau nicht planmäßig ab und direkt nach der Taufe in Palma de Mallorca musste zunächst die Jungfernfahrt und dann auch eine längere Reise nach Südafrika abgesagt werden. Somit konnte das in „AIDAmira“ umgetaufte Schiff erst am 23. Dezember von Kapstadt aus zur ersten Reise und nach genau drei Monaten war dann schon wieder Schluss, denn ab Mitte März 2020 sorgte die weltweite Covid-19-Pandemie für die Einstellung von Kreuzfahrten. Die letzten Passagiere von AIDA gingen am 23. März 2020 in Kapstadt von Bord, dann wurde das Schiff beschäftigungslos aufgelegt.

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