Phoenix-Kreuzfahrtschiff an der Pier der Lloyd Werft dient als Kulisse der beliebten Fernsehserie
Im März wurden im Zuge der Corona-Pandemie die Arbeiten an den neuen "Traumschiff"-Folgen unterbrochen, einer seit mehr als 40 Jahre laufenden TV-Serie beim ZDF. Doch mit immer größeren Lockerungen nimmt nun auch der Fernsehsender ZDF die Arbeit auf der dem Kreuzfahrtschiff „Amadea“ vom Bonner Reiseveranstalter Phoenix Reisen wieder auf. Wie das ZDF kürzlich mittteilte, werden die Dreharbeiten nun ab Mitte Juni an Bord der „Amadea“ fortgesetzt, denn es fehlen für die aktuelle Produktion Aufnahmen an Bord des Kreuzfahrtschiffes für die Folge Seychellen. Die Landszenen seien aber bereits abgedreht. Als Mitte März massive Kontaktbeschränkungen in Deutschland eingeführt wurden, bedeutete das auch, dass fast weltweit vielen Kreuzfahrtschiffen ein Einlaufen in den Häfen nicht mehr gestattet wurde. Somit musste auch die „Amadea“ die Reise abbrechen und kehrte nach Deutschland zurück. Seitdem liegt das Schiff bei der Lloyd Werft in Bremerhaven. Zwar blieben die TV-Schauspieler der "Traumschiff"-Crew während der Rückfahrt nach Deutschland an Bord, doch die Dreharbeiten wurden nicht fortgeführt.
Diese werden nun an der Ausrüstungspier der Lloyd Werft fortgeführt. Dabei stehen nur Dreh-Szenen an Bord der „Amadea“ selbst an – ein Szenario, welches sich im Hinblick auf Hygienemaßnahmen besser umsetzen lässt als internationale Dreharbeiten. Allerdings werden die potenziellen Dreharbeiten vorerst ohne Passagiere stattfinden. Dabei wurden kreative Lösungen gesucht, damit der Zuschauer später bei der Ausstrahlung keine Unterschiede zu sonstigen Folgen bemerkt. Seit dem 2. April liegt die „Amadea“ nun schon an der Pier der Lloyd Werft in Bremerhaven und an Bord befindet sich eine Notbesatzung aus rund 150 Crewmitgliedern. Derzeit sind weitere Kreuzfahrten bis in den Spätsommer abgesagt, so dass das Produktionsteam genügend Zeit für den Dreh an Bord hat. Trotz der reduzierten Anzahl von Personen an Bord der „Amadea“ soll der Zuschauer später auf dem Bildschirm keinen Unterschied zu einer regulären Kreuzfahrt feststellen, erklärte ein ZDF-Sprecher kürzlich.
Wie man nun von außen am Schiff zu erkennen, wurden einige Abdeckungen und Sonnenschutzeinrichtungen für die anstehenden Dreharbeiten vom Produktionsteam im Bereich der Brücke der „Amadea“ aber auch vor einer Balkonkabine auf der Backbordseite installiert. Die Abdeckungen werden vermutlich für das Blue Screen-Verfahren genutzt, ein in der Film- und Fernsehtechnik übliches Verfahren, um Gegenstände oder Personen nachträglich vor einen Hintergrund zu setzen. So sieht man später im Hintergrund ein Meermotiv und nicht den Anblick auf die reale Skyline von Bremerhaven. Ob mittlerweile auch schon Schauspieler an Bord sind, wie der TV-Kapitän Max Prager, gespielt von Florian Silbereisen, ist bislang noch nicht bekannt.
Die nun in Bremerhaven nachgedrehten Aufnahmen fließen dann in die Folge „Das Traumschiff: Seychellen“ ein, die am Neujahrstag 2021 im ZDF ausgestrahlt wird. Schon eine Woche vorher, am 1. Weihnachtsfeiertag (25.12.2020), wird die Ausgabe „Das Traumschiff: Kapstadt“ gezeigt, die aber schon vor der Coronavirus-Pandemie komplett fertiggestellt werden konnte. Bei der Weihnachtsausgabe handelt es sich dann um die letzte Sendung mit dem 67-jährigen Schauspieler Nick Wilder, der seit 2010 als Doc Sander auf dem "Traumschiff" zu sehen war.
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