Das Containerschiff „Al Kharj“ der Reederei Hapag-Lloyd hat seinen Werftaufenthalt an der 500 Meter langen, erst kürzlich sanierten Westkaje des Kaiserhafens beendet und am Freitagnachmittag (20.11.2020) den Kaiserhafen III wieder verlassen. Um das 306 Meter lange Schiff durch die Kaiserschleuse auf die Weser zu schleppen, musste erneut eine Dockschleusung durchgeführt werden. Die Dockschleusung war von bremenports und dem Hansestadt Bremischen Hafenamt geplant und durchgeführt worden.
Eine Dockschleusung ist dann erforderlich, um Schiffe, die länger sind als die Schleuse, passieren lassen zu können. Für die Passage müssen beide Schleusentore zum gleichen Zeitpunkt geöffnet sein. Dies setzt voraus, dass der Wasserstand in der Weser und im Hafen annähernd gleich hoch ist. Wegen der Tide steht dafür nur ein eingeschränktes Zeitfenster zur Verfügung. Für die Passage der „Al Kharj“ war dieser Zeitraum mit 40 Minuten kalkuliert. In dieser Zeit wurde das Schiff von drei Schleppern der Bugsier-Reederei bewegt. Ein weiterer Bugsier-Schleusenschlepper stand bereit, um gegeben falls eine Notschließung der Schleuse durchführen zu können.
Der Geschäftsführer von bremenports Robert Howe sieht in der erfolgreichen Dockschleusung einen weiteren Baustein zur stetigen Attraktiverung der Bremischen Häfen: „Dies war ein wichtiger Schritt, um das wirtschaftliche Potential des Kaiserhafens und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der Werften zu verbessern. Mit der neuen Westkaje und der damit einhergehenden Verbreiterung des Kaiserhafens 3 eröffnen sich für die Werftindustrie weitere Optionen.“
Wie Dirk Harms, Geschäftsführer von Bredo Dry Docks mitteilte, wurden an dem 7.000 TEU Containerschiff „Al Kahrj“ seit dem 8. November allgemeine Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten sowie Decksarbeiten an der Pier durchgeführt. Eine Dockung des 40 Meter breiten Schiffes ist in Bremerhaven nicht möglich, da in der Seestadt weder die Schwimm- noch die Trockendocks bei der Lloyd Werft über eine nutzbare Innenbreite von mehr 38 Meter verfügen. Es ist gut möglich, dass noch weitere Containerschiffe dieser Typklasse demnächst an der Westkaje überholt werden.
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