Jubiläumsveranstaltung findet nun erst im September 2021 statt
Lange wurde in der Branche gerätselt ob die diesjährige, 30. Monaco Yacht Show (MYS) – das für die Superyachtbranche wichtigste Event des Jahres – unter den aktuellen COVID19-Umständen und den damit einhergehenden strengen Hygienemaßnahmen in diesem Jahr überhaupt stattfinden wird. Ein Gros der Superyachtwerften und Broker hatte bereits im Vorfeld die Teilnahme an der diesjährigen MYS abgesagt, zahlreiche weitere Aussteller zogen nach.
Nun wurde von den Verantwortlichen mitgeteilt, dass in diesem Jahr die MYS nicht stattfinden wird. Die Jubiläumsauflage der größten Superyachtmesse, an der über 100 Großyachten und über 500 bedeutende weltweit agierende Yachtunternehmen für Superyachten über 20 Meter Länge präsent sind, wird somit erst im September nächsten Jahres in Monaco stattfinden. Zu der Fort Lauderdale International Boat Show (FLIBS), ein weiteres ähnliches Großevent dieser Branche, gibt es derzeit die Auskunft, dass diese Messe wie geplant Ende Oktober stattfinden wird.
Die Monaco Yacht Show ist eine internationale Yachtausstellung und Publikumsmesse und findet jährlich im Hafen Port Hercules von Monaco statt. Namhafte und weltweit sehr bekannte Hersteller von Motor- und Segelyachten, darunter sind dann auch die bekannten deutschen Yachtbauer wie Lürssen, Abeing oder auch Nobiskrug zu den finden, haben hier die einmalige Gelegenheit, ihre Kunden auf den Booten in lockerer Atmosphäre zu empfangen und ihnen so ihre Produkte, Luxusyachten, näher zu bringen. Im Jahr 2017 wurde der Wert der Yachten, die sich während der Messe in Monaco präsentierten auf 4,5 Milliarden Euro geschätzt.
Schon vor einigen Wochen verkündeten die zwei Industrieverbände SYBAss und LYBRA, dass keines ihrer Mitglieder dieses Jahr an der Messe teilnehmen werde. Denn den Mitgliedern stellt sich die Frage, ob eine solch außergewöhnliche Zurschaustellung von Reichtum in Corona-Zeiten überhaupt angemessen ist. Natürlich fällt auch den SYBAss- und LYBRA-Mitgliedern die Entscheidung nicht leicht dem "Branchenbarometer" MYS fernzubleiben. Doch mit ihrem Vorstoß wollen die beiden Verbände zudem auch erreichen, dass das Konzept der Show grundlegend in Frage gestellt werde. Möglicherweise wird somit das COVID-19-Jahr zum Wendepunkt für die MYS und auch zahlreiche andere Messen. Wie können Boat Shows der Großyacht-Industrie in Zukunft bestmöglich dienen? So gibt es auch kritische Stimmen, das eine Veranstaltung wie die MYS wahrscheinlich auch durch eine über die Jahre radikal überteuerte Infrastruktur mit in die aktuelle Lage manövriert hat.
Comments